Herr Kloeppel, mehr als 30 Jahre lang standen Sie fast jeden Abend vor der Kamera. Jetzt hören Sie auf. Keine Angst, in ein Loch zu fallen?
Nein, gar nicht. Ich habe in den vergangenen Jahren schon meine Einsätze reduziert und mehr Zeit mit meiner Frau und unserer Tochter in den USA verbracht. Das war schön. Jetzt wird es noch schöner.
Sie verlassen den Journalismus ganz?
Ende August ist meine letzte Sendung. Ab und zu werde ich gerne mal Projekte wie "Durchleuchtet" machen, aber keine tagesaktuelle Moderationsrolle mehr in den Nachrichten. Ich werde dieses Jahr 66. Ist dann auch mal gut. Meine Zeit in den USA fühlte sich an wie ein angenehmes Abklingbecken. Dort kennen sie mich nur als Peter aus Deutschland, nicht als Fernsehmensch.
Hat Ihnen das hier gefehlt? Privat Peter Kloeppel sein zu können?
Nein. Ich fliehe nicht. Ich habe auch in Deutschland ein normales Privatleben wie Millionen anderer Menschen auch.
Na ja.
Ernsthaft. Wenn ich in Köln in ein Restaurant gehe, kommt niemand und fragt nach einem Autogramm. Auch im Supermarkt spricht mich praktisch nie jemand an. Ich bin eher der unauffällige Typ. Und meine Arbeit findet nur 20 Minuten pro Tag in der Öffentlichkeit statt, vor der Kamera.
Hat Sie Ihre Arbeit nie belastet?
Nicht die Arbeit an sich. Ich habe allerdings wiederkehrende Albträume, die sich ums Moderieren drehen. Es ist 18.45 Uhr, und ich merke: Ich bin nicht im Studio, sondern ganz woanders. Oder ich komme in die Sendung, und alle Vorbereitung ist auf einmal weg: der Prompter nicht geladen, meine Zettel nicht da. Meine Träume gingen nie gut aus.