Stress Jedem dritten Lehrer in Bayern droht Frühpensionierung

Zu große Klassen, mangelnde Lernbereitschaft und Hyperaktivität der Schüler: Das stresst bayrische Lehrer so sehr, dass jedem dritten die Frühpensionierung droht.

Fast jedem dritten Lehrer im Freistaat droht nach Angaben des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) wegen eines zu stressigen Schulalltags die Frühpensionierung. Vor allem zu große Klassen, mangelnde Lernbereitschaft und Hyperaktivität der Schüler stellten für Lehrer eine Gesundheitsgefährdung dar, berichtete BLLV-Präsident Albin Dannhäuser in München nach einer Umfrage unter fast 3600 Lehrern. Die Situation sei ein "Alarmzeichen für Gesellschaft und Politik", sagte Dannhäuser.

Starke Belastungen

In den vergangenen beiden Monaten waren insgesamt 3566 Lehrer an bayerischen Grund-, Haupt- und Förderschulen zu den psychischen und physischen Belastungen ihrer Arbeit befragt worden. An den Förderschulen hätten 86 Prozent der Befragten über eine "starke bis sehr starke Belastung" geklagt. An den Hauptschulen seien es 85 Prozent, an den Grundschulen 80 Prozent gewesen.

Verbesserung der Arbeitssituation nötig

Dannhäuser mahnte angesichts der Umfrageergebnisse Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation an den Schulen an. Nur so könne verhindert werden, dass die Gesundheit Tausender zerstört werde und "enorme volkswirtschaftliche Kosten" entstünden. Frühzeitige Pensionierungen wegen Dienstunfähigkeit kosteten den Freistaat Jahr für Jahr rund 250 Millionen Euro, rechnete der BLLV-Präsident vor.

Klassen zu groß

Vor allem zu große Klassen empfinden 32 Prozent der Lehrkräfte als ständige Belastung, geht aus der BLLV-Umfrage weiter hervor. Fehlende Möglichkeiten zur individuellen Betreuung einzelner Schüler und zur persönlichen Begegnung würden "in hohem Maß als belastend empfunden". Dementsprechend hätten 81 Prozent der Befragten eine Verkleinerung der Schulklassen als "absolut notwendig" eingestuft.

DPA

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