US-Wahl 2024 Was sind eigentlich Swing States und Wahlleute? So wählen die Amerikaner

Eine amerikanische Fahne flattert vor dem Kapitol in Washington im Wind
Eine amerikanische Fahne flattert vor dem Kapitol in Washington im Wind
© Jürgen Schwenkenbecher / Picture Alliance
Sehen Sie im Video: So funktioniert das US-Wahlsystem.
 
 
 
 
Im November stimmen die Amerikaner über ihren nächsten Präsidenten ab. Dabei kommt es auf Wahlleute und Swing States an. Wir erklären Ihnen in unter drei Minuten, was Sie über das Wahlsystem der USA wissen müssen.

Alle vier Jahre bestimmen die US-Bürger, ob ein Demokrat oder ein Republikaner ihr Präsident sein soll. Die Wahl beginnt traditionell in den Örtchen Dixville Notch und Millsfield, weil die Bewohner schon kurz nach Mitternacht ihre Stimmen ausgezählt haben. Die letzten Ergebnisse kommen aus Hawaii. Dass durch die Zeitverschiebung der einzelnen Bundesstaaten erst nach und nach Ergebnisse eintreffen, ist eine von gleich mehreren Besonderheit, die die Präsidentenwahl in den USA ausmachen. Die zwei Kandidaten, die zur Wahl stehen, haben sich in den Vorwahlen bereits gegen Mitbewerber aus der eigenen Partei durchgesetzt.

Am Wahltag geben die Wähler ihre Stimmen aber nicht direkt den Kandidaten, sondern stellvertretend an Wahlpersonen. Die Anzahl der Wahlpersonen pro Bundesstaat hängt von dessen Einwohnerzahl ab: Von mindestens 3 Wahlpersonen in bevölkerungsarmen Bundesstaaten wie Montana bis zu 55 im bevölkerungsreichsten Staat Kalifornien. Wichtig dabei: In fast allen Bundesstaaten gilt ein grundlegendes Prinzip: "The Winner takes it all" – der Gewinner bekommt alles.

USA: Swing States und Wahlleute? So wählen die Amerikaner

Was bedeutet das? Angenommen ein Bundesstaat hat 10 Wahlpersonen. Einer der Kandidaten erhält in diesem Bundesstaat 70 Prozent der Wählerstimmen, der andere nur 30 Prozent. Nun sahnt der Gewinner nicht 7 sondern 10 Wahlpersonen ab. Der Verlierer geht komplett leer aus. Dieses Prinzip führt dazu, dass in einigen Bundesstaaten die Verteilung der Wahlpersonen schon vor der Stimmabgabe abzusehen ist.

Nämlich in Staaten in denen traditionell eine Partei eine sehr große Stammwählerschaft hat. Denn selbst wenn die kleinere Partei aufholt: Solange sie weniger als die Hälfte der Stimmen erhält, geht sie leer aus. Andere Staaten wanken dagegen und können das Zünglein an der Waage sein. Diese Staaten nennt man Swing States. Also Staaten, die in der Vergangenheit mal den Demokraten, mal den Republikaner gewählt haben. In solchen Staaten wird besonders viel Wahlwerbung betrieben. Deshalb wird in den Swing States besonders viel Wahlkampf betrieben. Insgesamt gibt es 538 Wahlmänner. Diese bilden das Electoral Collage. Präsident wird, wer mindestens 270 auf seiner Seite hat.