Dänemark lockert schrittweise seine im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geltenden Reisebeschränkungen. Darauf einigten sich die sozialdemokratische Regierung und der Großteil der Parlamentsparteien am Dienstagabend in Kopenhagen, wie das dänische Justizministerium mitteilte. Ziel der Vereinbarung ist es, dass die Däninnen und Dänen wieder ins Ausland reisen können, Ausländer aber auch zu Besuch nach Dänemark kommen.
Nach Einschätzung der Gesundheitsbehörden seien neue Virusvarianten, die aus dem Ausland nach Dänemark eingeschleppt werden, nach wie vor ein Risiko für die Epidemie-Kontrolle in Dänemark. Deshalb haben sich die Parteien auf einen Phasenansatz für eine schrittweise Wiedereröffnung der Reiseaktivitäten geeinigt. Dieser berücksichtige, dass immer mehr Dänen laufend geimpft werden, heißt es vom Justizministerium.
Liste der triftigen Einreisegründe nach Dänemark wird erweitert
Die Beschränkungen werden demnach in vier Phasen gelockert, die erste davon beginnt am kommenden Mittwoch. Ab dann rät die dänische Regierung nicht mehr grundsätzlich von allen Reisen ins Ausland ab. Stattdessen werden Länder und Regionen wieder je nach Infektionslage in verschiedene Farben unterteilt – ist ein Land beispielsweise gelb, muss man nach der Einreise in Dänemark nicht mehr wie bisher in Quarantäne. Auch Dienstreisen und Fahrten in eigene Ferienhäuschen in Skandinavien werden erleichtert. Die Anforderung eines Corona-Tests nach der Einreise bleibt jedoch bestehen.
Für Deutsche und andere Ausländer wichtig: Die Liste der triftigen Einreisegründe, mit denen man ins Land gelassen wird, wird erweitert. Damit können ab dann unter anderen auch wieder Austauschstudenten, Sommerhaus- und Bootsbesitzer sowie Dauercamper einreisen.

Sommerferien mit EU-Corona-Pass
Die Phasen zwei bis vier sind für den 1. und 14. Mai sowie vermutlich 26. Juni anvisiert. Ab Phase zwei sollen geimpfte Touristen aus EU- und Schengenländern mit passablen Infektionszahlen ohne Test und Quarantäne einreisen können. In Phase drei sollen auch Menschen einschließlich Urlaubern aus den Grenzgebieten von der Quarantänevorschrift ausgenommen werden. Die letzte Phase soll dann mit der Einführung eines EU-weiten Corona-Passes einhergehen.
Ab dem Zeitpunkt, so heißt es in der Vereinbarung, soll es möglich sein, Sommerferien in Europa zu machen und Touristen unter der Bedingung in Dänemark zu empfangen, dass man negative Tests, Impfungen oder überstandene Infektionen nachweisen kann.
Dänemark schlägt sich im Augenblick in der Corona-Pandemie besser als etwa die Nachbarländer Deutschland oder Schweden. Die Zahl der Neuinfektionen hält sich relativ stabil. Der 7-Tage-Inzidenzwert wird mit 80 angegeben (Stand 14. April). Die Zahl der Neuinfektionen wurde am Mittwoch mit 663 angebenden. Ein weiterer Todesfall und 34 weitere stationäre Behandlungen wurden registriert, meldet das Statens Serum Institut, Dänemarks Zentrallabor der Gesundheitsbehörden.