Fehlstart für die Elbphilharmonie in die Saison 2017/18: Wie erst jetzt bekannt wurde, gab es bereits Ende April in Hamburgs neuem Wahrzeichen einen Wasserschaden. Wie die "Bild"-Zeitung und "Hamburger Abendblatt" übereinstimmend berichten, hat ausgelaufenes Heizungswasser das Foyer des Kleinen Saals schwer beschädigt.
Aus einem abgeschraubten Heizungskörper seien in der Nacht zum 28. April große Mengen Wasser geflossen, die sich auf einer Fläche von 300 Quadratmetern verteilt hätten und sowohl in den Holzfußboden als auch in Dämmung und Wände eindrangen. Ursache sei vermutlich menschliches Versagen gewesen.
Mit Trockengebläsen wurde zunächst nachts über einen Zeitraum von sechs Wochen versucht, der Feuchtigkeit Einhalten zu gebieten. Doch anschließend entdeckten Gutachter an mehreren Stellen Schimmelbefall. Die Trocknung sei sogar "kontraproduktiv" gewesen, das Gebläse habe "die Schimmelsporen in die Wandverkleidung gedrückt", zitiert die "Bild"-Zeitung den Bericht der Gutachter.
Sanierung bis Ende November
Während der Sommerpause wurden nicht nur die verwinkelten Treppenstufen der Elbphilharmonie nachgebessert, nachdem mehrere Besucher gestürzt waren. Auch wurde die konzertfreien Wochen für eine komplette Entfernung des Schimmels genutzt, Böden ausgetauscht und belastete Wände gereinigt. Doch anscheinend hat die Zeit für eine vollständige Sanierung nicht ausgereicht. "Das Foyer des Kleinen Saals wird in der Tat einige Zeit nicht nutzbar sein", sagte Enno Isermann, der Sprecher der Hamburger Kulturbehörde.
Nach Medienberichten beläuft sich die Schadenshöhe auf einen "siebenstelligen Bereich". Die Sanierungsarbeiten sollen noch bis Ende November andauern. Ob der Spielbetrieb im Kleinen Saal durch die ergriffenen Maßnahmen eingeschränkt werden muss, soll in den nächsten Tagen entschieden werden. Bei Absagen hätten dann auch Konzertbesucher, die sich glücklich schätzen und Karten für den Kleinen Saal erworben haben, unter dem Wasserschaden zu leiden.
