Weniger Nachtzüge, höhere Bahnpreise Was sich mit dem Fahrplanwechsel ändert

Bahnfahrer müssen mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag in einigen Fällen tiefer in die Tasche greifen. So wird das Schöne-Wochenende-Ticket deutlich teurer. Es gibt aber auch gute Nachrichten.

Bahn-Kunden, die erste Klasse fahren möchten, zahlen bald mehr. Im Nahverkehr wird das Schöne-Wochenende-Ticket deutlich teurer, weil sich dessen Preisberechnung ändert. Die Gute Nachricht: Im Fernverkehr bleiben angesichts der harten Konkurrenz durch die Fernbusse die Preise in der zweiten Klasse stabil. Die Änderung zum Fahrplanwechsel im Einzelnen:

Sparpreise

Sparpreise bietet die Deutsche Bahn auf Fernstrecken an. Sie werden nicht teurer und sind weiterhin ab 29 Euro zu haben, auf besonders kurzen Strecken ab 19 Euro. Beim Kauf dieser Tickets entfällt nun aber die Servicegebühr von fünf Euro, die bisher in Reisezentren, DB-Agenturen oder beim telefonischen Reiseservice erhoben wurde. Die Sparpreis-Angebote sind auch auf Vergleichsportalen für Fernbusse zu finden. Das Kontingent ist aber begrenzt.

Fernverkehr

Teurer wird es für die Kunden der ersten Klasse, also für etwa zehn bis 15 Prozent der Bahnfahrer im Fernverkehr. Sie zahlen im Schnitt 2,9 Prozent mehr. Dafür können sie im ICE-Kernnetz mit einer Länge von 5200 Kilometern kostenfrei das Internet nutzen. Eine Sitzplatzreservierung ist beim Kauf eines Erste-Klasse-Tickets künftig inklusive. Bisher kosten der Internetzugang 4,95 Euro und eine Reservierung 4,50 Euro. In der zweiten Klasse bleiben die Fahrpreise stabil.

Nahverkehr

Die Ticketpreise im Nahverkehr gelten überall dort, wo nicht der Tarif eines Verkehrsverbundes gültig ist. Nach Angaben der Deutschen Bahn ändert sich für die Hälfte aller Fahrten im Nahverkehr der Preis: Hier wird das Bahnfahren um durchschnittlich 1,9 Prozent teurer. Allerdings verteuern sich die Normalpreise in der ersten und zweiten Klasse im Schnitt um 2,9 Prozent, die Preise für Zeitkarten für Berufs- und Ausbildungspendler bleiben stabil.

Schönes-Wochenende-Ticket

Bisher war das Ticket für pauschal 44 Euro zu haben und galt von vornherein für maximal fünf Fahrgäste. Hier ändert sich die Berechnung: Für die erste Person wird nun ein Grundpreis in Höhe von 40 Euro fällig, jeder weitere Mitfahrer zahlt vier Euro. Bei maximal vier Mitfahrern kostet das Ticket also künftig 56 Euro - ein Plus von gut 27 Prozent.

Länder-Tickets

Auch die meisten Länder-Tickets setzen sich aus einem Grundpreis und einem Aufschlag pro Mitfahrer zusammen. Bei einigen wird mit dem Fahrplanwechsel der Grundpreis angehoben, bei einigen der Mitfahrerpreis. Beim Quer-durchs-Land-Ticket, das an Wochentagen Regionalfahrten durch Deutschland ermöglicht, bleiben die Preise stabil.

Bandcards und Zeitkarten

An den Preisen für Bahncards und Streckenzeitkarten im Fernverkehr ändert die Deutsche Bahn nichts.

Umtausch und Zeitkarten

Die Gebühr für Umtausch und Erstattung erhöht sich von 15 auf 17,50 Euro. Die Möglichkeiten zum Umtausch oder zur Erstattung hängen vom jeweiligen Ticket ab.

Nachtzüge

Im vergangenen Jahr nutzten 1,4 Millionen Kunden das Nachtzug-Angebot - von 131 Millionen Passagieren im Fernverkehr. Mit dem Fahrplanwechsel fallen einige Verbindungen weg: So streicht die Bahn die Verbindungen von Amsterdam, Basel und Prag nach Kopenhagen sowie von Hamburg, Berlin und München nach Paris. Die Linie von Warschau und Prag nach Amsterdam wird gekürzt und endet nun schon in Köln. Erhalten bleiben unter anderem die Verbindungen von München nach Mailand, Rom und Venedig sowie von Hamburg und Amsterdam nach Zürich

AFP
tib/AFP

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