Wer durch Spijkenisse spaziert, wird überall an Geld erinnert. Die niederländische Stadt hat Peter Maffays Songtitel "Über sieben Brücken musst du gehen" eine neue Bedeutung verliehen, indem sie die sieben Brücken, die auf den verschiedenen Euro-Geldscheinen abgebildet sind, nachgebaut hat.
Zwischen 2011 und 2013 wurden die Wahrzeichen der Stadt in der Nähe von Rotterdam eröffnet. Sie sind Teil eines Kunstprojekts "Euro-Brücken", verwirklicht von dem Künstler Robin Stam. Europaweit sind sie einmalige Bauwerke – denn die Brücken, die auf den Banknoten zu sehen sind, existierten bei Einführung des Euro gar nicht.
Eurobrücken in Spijkenisse: Fiktive Brücken werden Wirklichkeit
Vielmehr waren sie eigens für die Geldscheine entworfen worden. Die Väter und Mütter des Euro hatten befürchtet, es könnte zu Konflikten zwischen einzelnen Ländern kommen, wenn manche Wahrzeichen auf den Scheinen abgebildet wären und andere nicht. Deshalb entschied man sich für fiktive Brücken. In ihrem Stil sollen sie an die verschiedenen architektonischen Epochen Europas über die Jahrhunderte erinnern.
Mittlerweile aber sind diese auch in der Realität zu bestaunen – eben in Spijkenisse, einer Stadt mit gut 70.000 Einwohnern. Allerdings sind es genau genommen nur sechs Brücken: Die Ansichten des Fünf- und Zehn-Euro-Scheins wurden an einer einzigen Brücke nachgebaut, jede auf einer Seite. Im Oktober 2011 wurde das Bauwerk offiziell eröffnet.

Brücken von Euro-Scheinen locken Touristen an
Für die niederländische Stadt ist die Kunstaktion nicht nur ein Zeichen europäischer Zusammengehörigkeit, sondern auch ein Prestigeprojekt. Touristen kommen nach Spijkenisse, um die Brücken zu besichtigen und zu fotografieren. Das Motiv des Fünf-Euro-Scheins kennt wohl jeder, aber wer würde die Brücke, die auf dem 500-Euro-Schein zu sehen ist, im Stadtbild erkennen? Damit alle Besucher auf ihre Kosten kommen, hat die Stadt eigens Hinweisschilder an Orten aufgestellt, von denen die Brücken am besten zu fotografieren sein sollen, damit es der Abbildung auf der Banknote möglichst ähnlich sieht.
Quellen: "Travelbook" / Deutsche Welle