Sven Fennema hat eine Vorliebe für Lost Places. Seit Jahren sucht er mit der Kamera jene Orte auf, die von den Menschen längst verlassenen wurden und in Vergessenheit geraten sind. So lauten die Titel seiner erfolgreichen Bildbände "Nostalgia", "Melancholia" oder "Tales of Yesteryear".
Sein neustes Buchprojekt entstand 2020, als er aus der Not eine Tugend machte. "Ein mit Reisen und Projekten sehr durchgeplantes Jahr wurde durch die Pandemie nicht nur über den Haufen geworfen, vieles konnte schlicht nicht mehr umgesetzt werden", erinnert er sich. "Lockdown und Quarantäne wurden zur neuen Realität und brachten fast die gesamte Kunst zum Stillstand.“
So entschloss er sich, eine fotografische Serie fortzusetzen, die bereits 2009 bei seinem ersten Besuch des Cimitero Monumentale di Staglieno in Genua seinen Anfang genommen hatte: “Memento“ – ein Porträt über alte Friedhöfe, deren Gräber teilweise seit Jahrzehnten sich selbst überlassen sind und von der Natur überwuchert werden.
Orte der Erinnerung
Sein neuester Bildband mit dem Titel ""Memento - Verwunschene Friedhöfe" nimmt uns mit auf seine Reise quer durch Europa zu den Orten der Stille und Erinnerung, die Fennema während der Pandemie-Zeit besucht hat.
Der Schwerpunkt liegt auf den romantischen Anlagen in Deutschland von Aachen über Köln, Berlin bis Dresden und Waibstadt, einem alten jüdischen Friedhof im Südwesten der Republik. Von seinen Fotografien geht eine morbide Ästhetik aus, von all den einst aufwendig gestalteten Gräbern, Epitaphen und Mausoleen, die nun von niemanden mehr gepflegt werden.
Gleichzeitig vermitteln seine Friedhofsaufnahmen auch Zeitlosigkeit, viel grün wuchernde Natur und eine fast unendliche Ruhe. "Die Stille ist für mich etwas Positives, Inspiration und Frieden“, sagt der Fotograf. "In der richtigen Dosis bin ich gerne mit mir allein – wobei alleine sein und Einsamkeit zwei völlig unterschiedliche Dinge sind."
Weitere Infos: https://verlagshaus24.de/frederking-thaler und https://orte-der-erinnerung.com
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