Für Besatzung und Passagiere müssen es Minuten des Schreckens gewesen sein. Als in der Nacht zu Samstag die Boeing 777-300 von Air France mit mehr als einer Stunde Verspätung endlich von der Piste in Peking abhob, gab es im hinteren Teil der Economy Class einen lauten Knall.
Nach Angaben von Passagieren füllte sich die Kabine mit Qualm und Rauch. In den sozialen Medien veröffentlichte Fotos zeigen das ganze Ausmaß der Verwüstung in der unmittelbaren Umgebung: Ungefähr auf der Höhe von der Sitzreihe 52 muss sich die Explosion ereignet haben. Bei den Sitzen A bis C in dieser Reihe auf der linken Seite des Flugzeuges fehlen die Sitzpolster. Unterhalb des Kabinenfensters ist die Verkleidung weggerissen.
Der Nachtflug mit dem Kürzel AF393 war auf dem Weg zum Flughafen Paris Charles de Gaulle, wo die Boeing 777-300 nach einer geplanten Flugzeit von ungefähr zehn Stunden landen sollte. Schon während des Startvorgangs hatten Passagiere ein "pfeifendes Geräusch" wahrgenommen, das einem durch ein Fenster blasenden Wind" ähnelt, berichtet ein Passagier dem Medium "China Daily".
Andere Medien berichten, dass es zu einem Feuer kam, das aber schnell durch die Kabinen-Crew unter Kontrolle gebracht werden konnte. Außerdem hätten sich Brandgeruch und umherfliegende Partikel in der Kabine ausgebreitet.
Die Cockpit-Crew handelte besonnen und kehrte sofort zum Ausgangsflughafen zurück. Die 2004 von Boeing gebaute Maschine mit der Kennung F-GSDQ landete bereits zwölf Minuten später sicher auf dem Beijing Capital International Airport.
Airline erklärt die Ursache
Die Fluggesellschaft bestätigte inzwischen den Vorfall. Es habe einen "Ausfall eines pneumatischen Systems" gegeben, der "einen Überdruck in einem der Klimaanlagenrohre verursachte, der Rückstände und Staub in der Kabine verteilte", schreibt die Website "alive.net".
Das sind die zehn sichersten Airlines der Welt

Der vor 20 Jahren gegründete US-Billigflieger betreibt eine Airbus- und Embraer-Jetflotte mit einem Durchschnittsalter von 11,1 Jahren und schaffte es unter die Top 10 der sichersten Airlines.
Dass niemand on Bord verletzt wurde, grenzt an ein Wunder. Aufgrund der Corona-Situation war die Flug kaum ausgelastet. Die wenigen Fluggäste sollen jetzt mit einem Ersatzflugzeug gegen 21 Uhr Ortszeit am Samstaagbend nach Paris gebracht werden.
Quellen: "Beijing Daily", "alive.net", https://twitter.com/JacdecNew
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