Bangkok Thailand fürchtet Tourismuseinbruch

In Bangkok demonstriert seit Wochen eine außerparlamentarische Opposition. Sie hält den Regierungssitz besetzt. Nach den jüngsten Straßenschlachten empfiehlt das Auswärtige Amt bestimmte Straßenzüge in Bangkok zu meiden.

In Bangkok müsse auch in den nächsten Wochen mit großen Demonstrationen gerechnet werden, mahnt das Auswärtige Amt in Berlin. "Es wird daher dringend empfohlen, das Regierungsviertel, insbesondere das Gebiet um das Government House (Pitsanulok Road), die Rajdamnoen Avenue sowie die Makkhawan Bridge und aufgrund der aktuellen Ereignisse auch das Areal um das Parlament zu meiden." Um sich nicht dem Risiko eventueller Sprengstoffanschläge auszusetzen, sollte man auch Demonstrationen und sonstige größeren Menschenansammlungen fern bleiben. Eine generelle Reisewarnung des Auswärigen Amtes für Reisen nach Thailand wurde jedoch nicht ausgesprochen.

"Die thailändische Gesellschaft hat politische Stürme schon in der Vergangenheit mit großer Stärke durchstanden", sagte Regierungschef Somchai Wongsawat. Er hatte am Dienstag über einen Zaun springen und im Hubschrauber flüchten müssen, weil tausende Demonstranten das Parlament umstellt hatten. Die Polizei hatte vergeblich versucht, die Anhänger der seit Wochen gegen die Regierung protestierenden außerparlamentarischen Opposition (PAD) mit Tränengas auseinander zu treiben. Die aufgebrachte Menge leistete Widerstand. Bei den blutigen Zusammenstößen kamen zwei Menschen ums Leben. Mehr als 400 wurden zum Teil schwer verletzt, darunter acht Polizisten.

Nach den schweren Straßenschlachten in Bangkok fürchtet die Tourismusindustrie vor der kommenden Hochsaison über Weihnachten schwere Einbrüche. "Ich kann nur beten, dass sich die Situation so schnell wie möglich bessert", sagte der Präsident des Reiseveranstalter-Verbandes, Apichart Sankary, der "Bangkok Post". Die Branche fürchtet nach dem Bericht Einnahmeausfälle von mehr als 200 Millionen Euro in den letzten drei Monaten des Jahres.

DPA

Weitere Informationen
Sicherheitshinweise für Thailand: www.auswaertiges-amt.de
Thailändisches Fremdenverkehrsamt: www.thailandtourismus.de

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