Shelby Angel ist richtig sauer. Die in Kalifornierin lebende Mutter hat eine einjährige Tochter und stillt noch. Auf Flügen hilft ihr das, ihr Kind zu beruhigen. Doch als sie kürzlich von San Francisco nach Amsterdam flog, hatte sie ein Erlebnis, das ihr den gesamten Flug vermieste und sie auch im Nachhinein noch lange beschäftigt hat. Shelby saß in einem Flugzeug der niederländischen Gesellschaft KLM, als noch vor dem Abflug eine Flugbegleiterin mit einer Decke in der Hand auf sie zukam. Auf Facebook zitiert sie die Stewardess wörtlich, wie sie schreibt: "Wenn Sie weiterhin stillen möchten, müssen Sie sich bedecken." Shelby entgegnete, dass ihre Tochter es nicht mag, wenn ihr Gesicht bedeckt ist und dass sie davon genau so unglücklich würde, als wenn sie gar nicht gestillt würde.
Die Flugbegleiterin warnte Shelby daraufhin, dass sie, im Falle einer Beschwerde durch einen Passagier, selbst mit ihm klarkommen müsse. Es war bereits der dritte Flug, den Shelby mit ihrer kleinen Tochter unternommen hat und, wie sie sagt, habe sich bislang noch niemand bei ihr wegen des Stillens beschwert. So auch nicht auf dieser Strecke. Shelby sagt von sich, dass sie ohnehin so stille, dass maximal ein wenig Haut zu sehen sei. Doch den Rest des Fluges habe die Stewardess es vermieden, ihr in die Augen zu sehen, wodurch sich Shelby extrem unwohl und missachtet gefühlt hat. Bei einer Reisedauer von mehr als elf Stunden eine sehr unangenehme Situation.
Die Airline zeigt kein Verständnis
Wieder zu Hause schrieb Shelby eine Beschwerde an die Fluggesellschaft. Doch statt sich für das übergriffige Verhalten ihrer Stewardess zu entschuldigen, nahm KLM die Angestellte in Schutz. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie Respekt vor anderen Kulturen haben müsse und die Reaktion der Stewardess sich mit den Richtlinien der Airline decken würde. Shelbys Facebook-Eintrag gelangte in die niederländische Gruppe Melkpunt, die sich für stillende Mütter einsetzt. Jemand fragte über Twitter noch einmal konkret bei KLM nach.
KLM antwortete, dass Flugbegleiter stillende Mütter im Falle einer Beschwerde darum bitten würden, sich zu bedecken. Doch die Passagiere an Bord hatten offenbar volles Verständnis für Shelbys Situation, lediglich die Flugbegleiterin hatte ein Problem. Dass Fliegen mit Babys anstrengend ist, weil man um jeden Preis verhindern möchte, dass es weint, scheint ihr nicht bewusst gewesen zu sein.