Eurowings-Flug Passagierin kauft wegen Allergie sämtliche Erdnussvorräte an Bord

Erdnüsse als Symbolfoto für Artikel über Vorfall auf Eurowings-Flug
Die Erdnüsse kosteten die Frau eigenen Angaben zufolge das Dreifache ihres Ticketpreises (Symbolfoto)
© Getty Images
Eine Frau an Bord eines Eurowings-Fluges sah sich aufgrund einer schweren Allergie gezwungen, alle Erdnussvorräte aufzukaufen. Die Flugbegleiter hätten sich geweigert, den Snack zu verbieten. Die Nüsse kosteten die Britin das Dreifache ihres Ticketpreises.

Leah Williams aus der englischen Stadt Alton in der Grafschaft Hampshire leidet schon ihr ganzes Leben lang an einer schweren Nussallergie. Als die 27-Jährige am 13. Juli in Düsseldorf auf einer Geschäftsreise eine Eurowings-Maschine nach London betrat, bat sie deshalb das Flugpersonal, den Snack für alle Fluggäste zu verbieten. Doch dieser Wunsch wurde ihr angeblich verwehrt.

Als Folge sah sie sich gezwungen, sämtliche Erdnusspäckchen zu kaufen, die an Bord waren. "Die Stewards sahen mich ausdruckslos an, als wäre ich verrückt, und sagten: 'Aber es sind so viele, wir müssen sie alle zählen'", schildert sie dem britischen "Mirror" ihr Erlebnis. "Ich sagte: 'Bitte zählen Sie sie und ich werde sie alle bezahlen, da Sie mir keine andere Wahl lassen'. Für die insgesamt 48 Päckchen habe sie dann 168 Euro ausgegeben – das Dreifache ihres Ticketpreises für den rund 80-minütigen Flug. Dabei sei man auf dem Hinflug von London nach Düsseldorf ihrer Bitte nachgekommen, keine Nüsse zu servieren. Zudem hatte das Personal eine entsprechende Durchsage gemacht und über ihre Allergie informiert.

Eurowings-Sprecher reagiert auf Vorfall

Jetzt will die Britin ihr Geld zurück, da ihr ihrer Ansicht nach diese Kosten nicht hätten aufgebürdet werden dürfen. "Eurowings sollte sich dafür schämen, wie sie diese Situation gehandhabt haben und dafür, wie ich mich gefühlt habe", sagt sie.

Von der britischen Zeitung "The Independent" auf den Vorfall angesprochen, sprach ein Sprecher von Eurowings sein Bedauern aus, erklärte jedoch, dass der Frau als alternative Lösung angeboten wurde, alle um sie herum sitzenden Passagiere über ihre Allergie zu informieren. "Sie war zunächst einverstanden, entschied sich dann aber doch, alle Packungen zu kaufen", so der Sprecher. Zudem könne man nicht garantieren, dass das Flugzeug frei von Lebensmitteln ist, die eine allergische Reaktion auslösen können, da die Passagiere ihr eigenes Essen an Bord mitbringen dürfen. Auch sei es aufgrund von Klimaanlage und der Belüftung trotz regelmäßiger und gründlicher Reinigung des Flugzeugs nicht möglich, eine Anhäufung von Nussspuren – also auch Rückstände von einem früheren Flug – zu verhindern.

Fluggästen mit Allergien rät Eurowings, eventuell benötigte Medikamente wie Allergiemedikamente und EpiPens im Handgepäck mitzuführen und das Kabinenpersonal im Voraus zu informieren.

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