Schüsse im Paradies Querschläger bei Militärübung: Deutscher Tourist wird auf den Malediven von Kugel getroffen

Traumziel Malediven: Jedes Jahr besuchen rund 1,3 Millionen Touristen das Inselreich
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© Getty Images
Vor einer Insel auf den Malediven ist ein Deutscher auf einem Boot bei einer Militärübung verletzt worden. Das Auswärtige Amt bestätigte inzwischen den ungewöhnlichen Zwischenfall.

Ein deutscher Tourist ist vor der Küste der Malediven von einem Querschläger einer Militärübung getroffen worden. Der 41-Jährige sei von Feldärzten verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, die Schusswunde sei jedoch nicht lebensbedrohlich, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums des Inselstaates.

"Unser Honorarkonsul auf den Malediven sowie unsere Botschaft in Colombo stehen mit dem Betroffenen in Kontakt", hieß es beim Auswärtige Amt in Berlin, das den Vorfall bestätigt hat. Der Mann sei am Mittwochnachmittag mit einem Boot unterwegs gewesen. Genaue Angaben, etwa zum Wohnort des Angeschossenen, veröffentlichte das Amt nicht.

Tourist war nicht in Schusslinie des Manövers

Das maledivische Verteidigungsministerium entschuldigte sich für den "äußerst unglücklichen Vorfall". Laut Mitteilung ereignete sich das Geschehen vor der Insel Girifushi. Das Atoll liegt nur wenige Kilometer nördlich von Hulhumale, wo sich der internationale Flughafen der Malediven befindet.

Bei Girifushi hätten Soldaten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen Schießübungen abgehalten. Ersten Ermittlungen zufolge war das Boot jenseits der Gefahrenzone unterwegs und auch nicht direkt in der Schusslinie des Manövers gewesen. Jedoch sei offensichtlich eine Kugel als Querschläger extrem abgewichen. Die Behörden hätten eine Untersuchung des Zwischenfalls eingeleitet. Das Ministerium werde die Sicherheitsvorschriften noch mal verschärfen.

Das Auswärtige Amt in Berlin rät laut auf der Website bei Besuchen in der Hauptstadt Mal besonders vorsichtig zu sein, vor allem in den Abendstunden und bei Dunkelheit. "Auf den Malediven ist der Islam (sunnitischer Richtung) Staatsreligion, die Rechtsordnung orientiert sich an der Scharia", heißt es unter der Rubrik Reise- und Sicherheitshinweise. Außerdem könnten "terroristische Anschläge auf den Malediven nicht ausgeschlossen werden." Zugleich wird auch gewarnt: "Auf den Malediven ist Homosexualität strafbar. Bei Nichtbeachtung droht strafrechtliche Verfolgung."

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tib mit DPA

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