Urlaubsparadies Regierung verhängt Ausnahmezustand auf den Malediven

Ein Polizist verfolgt Demonstranten, nachdem die Regierung einen 15-tägigen Ausnahmezustand auf den Malediven verhängt hat
Ein Polizist verfolgt Demonstranten, nachdem die Regierung einen 15-tägigen Ausnahmezustand auf den Malediven verhängt hat
© Mohamed Sharuhaan / DPA
Nachdem am Donnerstag mehrere inhaftierte Oppositionspolitiker auf den Malediven freigelassen wurden, nehmen die Spannungen stetig zu. Die Regierung hat den Ausnahmezustand ausgerufen, Urlauber sollten die Hauptstadt Malé nicht besuchen.

Für rund zwei Wochen hat die Regierung der Malediven den Ausnahmezustand über den Inselstaat verhängt. Damit reagiere man auf wachsende politische Spannungen, heißt es aus Regierungskreisen. Das Auswärtige Amt rät Urlaubern von einem Besuch der Hauptstadt Malé ab.

Der Präsident des südasiatischen Inselstaates, Abdulla Yameen Abdul Gayoom, hatte am Montag wegen Unruhen in Malé einen Ausnahmezustand für 15 Tage ausgerufen. Dieser erlaubt es den Sicherheitskräften, strenger gegen Oppositionelle vorzugehen. Der langjährige Präsident Maumoon Abdul Gayoom, ein Halbbruder des derzeitigen Staatschefs, und zwei Richter des Obersten Gerichts wurden festgenommen.

Entwicklung nicht absehbar, Warnung an Reisende

Das Gericht hatte am vergangenen Donnerstag die Freilassung von acht inhaftierten Oppositionspolitikern und eine Wiederaufnahme der Verfahren gegen sie sowie den Ex-Präsidenten Mohamed Nasheed angeordnet. Dieser hatte nach seiner umstrittenen Verurteilung zu 13 Jahren Haft im Jahr 2016 Asyl in Großbritannien gewährt bekommen.

Das Gericht entschied zudem auf Wiedereinsetzung von zwölf Parlamentsabgeordneten - womit die Opposition die Mehrheit hätte. Die Regierung weigerte sich bislang, die Entscheidung umzusetzen.

Die Inselkette ist als Luxus-Urlaubsziel beliebt. Das Auswärtige Amt rät Reisenden auf seiner Website, aufgrund der nicht absehbaren Entwicklung "die Medienberichterstattung zu verfolgen, besonders vorsichtig zu sein und von nicht notwendigen Reisen nach Malé derzeit abzusehen". China und Indien raten allgemein von Reisen in das Urlaubsparadies im Indischen Ozean ab.

DPA
fri