Erst im März erfüllte er sich noch einen seiner großen Träume. Eine fast 300 Kilometer lange und kräftezehrende Trekkingtour um die legendäre Annapurna-Gebirgskette im nepalesischen Himalaya. Am Sonntagnachmittag, nur wenige Tage nach seiner Rückkehr aus Nepal, kam Stefan Keul bei einem Radunfall in Südtirol ums Leben. Der Sportmanager der Koblenzer Radmarke Canyon wurde nur 45 Jahre alt.

Während der ersten Trainingsfahrt mit dem Jedermann-Team "Gran Fondo Team Alpecin" kollidierte der Servicemann und Mechaniker des zwölfköpfigen Hobby-Radteams auf einer Bergstraße wenige Kilometer südlich von Bozen frontal mit einem entgegenkommenden Auto. Den genauen Unfallhergang untersuchen derzeit Ermittler der italienischen Polizei. Noch am Morgen hatte er sich via Facebook bei seinen Freunden gemeldet und ein Begrüßungsschild von Alpecin-Cycling an seinem Hotelzimmer in Kaltern gepostet.
Wie lokale Medien berichteten, soll der Verunglückte noch am Unfallort intubiert und fast eine Stunde reanimiert worden sein. Vergeblich. Keul, der seine Frau hinterlässt, verstarb noch an der Unfallstelle. Auf seiner Facebookseite postete der Veranstalter des Trainingscamps am Dienstag, dass sich die Sportler, allesamt Zeugen des Unfalls, dazu entschlossen haben, in Südtirol zu bleiben, um das Erlebte gemeinsam zu verarbeiten.
Wegbereiter für vier Siege beim Ironman Hawaii
Neben dem Radsport war Triathlon eine der großen Leidenschaften Keuls. Als Mechaniker und Manager der erfolgreichen Koblenzer Radschmiede Canyon optimierte er unter anderem die Hightech-Bikes der deutschen Triathlonprofis Jan Frodeno und Patrick Lange. Beide gewannen auf den Rädern der Koblenzer jeweils zwei Mal die Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawaii. Auch ein Verdienst von Keul, der das knifflige Setup der Rennmaschinen vor Ort mit den Topathleten abstimmte.
Quellen:tri-mag.de