Michael Schumacher kann es kaum noch abwarten bis am Samstag der Startschuss für die neue Formel-1-Saison in Melbourne fällt. "Es wird Zeit. Das Prickeln hat schon jetzt begonnen", teilte der siebenmalige Weltmeister am Montag auf seiner Homepage mit. Er wolle endlich auf die Strecke fahren und sich mit "den anderen Jungs duellieren".
Der Große Preis von Australien gibt einen ersten Überblick über das wahre Kräfteverhältnis in der Formel 1. Dann haben laut Schumacher auch die ganzen Spekulationen ein Ende. "Es ist doch jedes Jahr das Gleiche: Jeder zieht irgendwelche Schlüsse aus den Wintertests, aber keiner weiß etwas Genaues", sagt der 36 Jahre alte Ferrari-Pilot. "In Melbourne werden wir sehen, was Sache ist, und erst dann wird sich unsere Arbeit einordnen lassen. Ich will es jetzt endlich wissen."
Um sich an das heiße Klima und die zehn Stunden Zeitunterschied zu gewöhnen, war Schumacher schon direkt nach der Präsentation des neuen Ferrari am vergangenen Freitag mit seiner Privatmaschine nach Australien geflogen. Nach ein paar freien Tagen steht bei einem Volleyballturnier am Donnerstag am St. Kilda-Strand in Melbourne letztmals die Entspannung im Vordergrund, bevor es am Samstag dann ernst wird.
Ersten vier Rennen im Vorjahresmodell
Schumacher verteidigte nachdrücklich die Entscheidung seines Teams, die ersten vier Grand Prix mit dem überarbeiteten Vorjahresmodell F2004M zu bestreiten. "Natürlich ist das in den ersten Rennen möglicherweise ein Nachteil, aber wir glauben, dass es insgesamt die bessere Lösung ist", sagte er. "Wir lassen uns nicht verrückt machen, wir glauben, dass wir den richtigen Weg mit einer längeren Entwicklungsdauer gehen."
Schumacher versicherte, Ferrari habe erst ein gutes und nach Einsatz des neuen Modells F2005 beim Großen Preis von Spanien am 8. Mai "ein optimales Auto". Ohne diese Übergangslösung hätte das Team während der Saison möglicherweise viel nachbessern müssen. Er glaube, "viele hätten gern einen Kompromiss wie den unseren zur Verfügung".
Wie immer stufte der Serien-Weltmeister seine Titelchancen trotz der nun ein halbes Jahrzehnt währenden Dominanz zurückhaltend ein. "Ich wäre nicht überrascht, würden wir ganz gut dastehen - selbst wenn, wie schon so oft gesagt, Renault und Mercedes zuletzt den stärksten Eindruck machten", meinte Schumacher.