1. Fußballbundesliga Jubel in München nach dem 4 -1 gegen Werder

Die Bayern sind wieder da, wo sie laut Dortmund-Coach Jürgen Klopp auch hingehören. Die Freude in München ist nach der zurückeroberten Tabellenführung riesengroß, der Glaube an die Herbstmeisterschaft ungebrochen. Nur Arjen Robben kämpfte mit den Tränen.

"Jetzt ist es wieder so, wie es sein soll", schickte Dortmunds Coach Jürgen Klopp Grüße nach München und gratulierte damit auf seine typisch ironische Art zu Bayerns 4:1 über Bremen, das die Rückkehr an die Tabellenspitze brachte. Der Jubel beim Rekordmeister war groß, nur bei einem kullerten trotzdem fast die Tränen: Arjen Robben.

Der Frust nach wochenlanger Verletzungspause hatte tief gesessen, die aufgekommenen Diskussionen, ob er mittlerweile bei Bayern möglicherweise entbehrlich wäre, hatten ihn getroffen. Da waren die zwei Elfmetertore gegen Werder, darunter der richtungsweisende 2:1-Führungstreffer, Balsam auf die geschundene Seele.

"Das ist eine schwere Zeit, das darf man nicht unterschätzen. Entschuldigung", erklärte er sichtlich ergriffen nach dem Spiel seinen höchst emotionalen Jubel. Zunächst hatte er seinen abgetapten Ringfinger geküsst, dann einen Jubelschrei in Richtung seiner auf der Tribüne sitzenden Familie abgelassen. "Die Familie ist das Wichtigste in meinem Leben. Wenn du dann so ein Tor schießt, kommt das vielleicht ein bisschen raus", meinte Robben.

Auf jeden Fall helfen Tore und die Tatsache, mitentscheidend an einem wichtigen Sieg gewesen zu sein, die dunklen Erinnerungen an die Schambeinentzündung, die Leisten-OP und die immer wieder aufgetretenen Schmerzen zu verdrängen.

Seine Position ganz oben in der internen Hackordnung hat Robben jedenfalls auch trotz langer Abwesenheit behalten. Eigentlich hatte sich nämlich schon Mario Gomez den Ball vor dem ersten Elfmeter geschnappt. Doch der Stürmer musste ihn dann Robben überlassen.

"Lassen sie uns froh sein, dass er so cool war, das Ding zu verwandeln", lächelte Trainer Jupp Heynckes nach dem Spiel und stellte Robben einen Platz in der Startelf beim Champions League-Spiel gegen Manchester City in Aussicht: "Ich hoffe für Arjen, dass jetzt sein Martyrium zu Ende ist und er schwungvoll von Anfang an für uns spielen kann." Doch so schnell wird Robben wohl nicht zu voller Stärke zurückfinden. "Manchmal ist es besser, dann wieder schlechter. Ich bin noch lange nicht fit", erklärte Robben selbst laut fcb.de und freute sich, dass er immerhin mal wieder ohne Schmerzen hatte spielen können.

Balsam war der Sieg auch für den immer noch leicht angeschlagenen Trainer Heynckes. "Ich bin erleichtert", sagte er laut fcb.de. "Die Mannschaft hat dazu beigetragen, dass ich meine Grippe hoffentlich bald vollständig überwunden habe."

In seiner Analyse fand er fast nur lobende Worte für seine Spieler. "Es stand eine richtig gute Mannschaft auf dem Spielfeld. Man hat gesehen, dass sie intakt ist und die Spieler harmonieren. Alle haben nach hinten gearbeitet." Besonders lobend hob er die "klasse Reaktion auf das überflüssige 1:1" heraus.

Zu Recht, denn nur dadurch sind die Bayern wieder da, wo sie laut Klopp auch hingehören. "Es ist von großer Bedeutung, dass wir wieder an der Tabellenspitze stehen", meinte Heynckes und der zweifache Torschütze Franck Ribéry kündigte an, sich diese zumindest bis Weihnachten auch nicht mehr abjagen lassen zu wollen: "Nun haben wir noch zwei Spiele - und die wollen wir gewinnen."

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