6. Spieltag Ausgerechnet Auge soll "Bayern-Fluch" beenden

Bayern gegen Bayer: Das Highlight des 6. Spieltags. Ausgerechnet Urbayer Klaus Augenthaler soll die schwarze Serie des Tabellenführers aus Leverkusen bei den Bayern beenden. Und das zum Wies'n-Auftakt in München.

An diesem Fußballwochende ist es wieder soweit für Leverkusen. Der Gang nach Canossa steht an. Ins Münchner Olympiastadion. Dort gab es seit vierzehn Jahren für die Werkskicker aus Leverkusen nichts mehr zu gewinnen. Egal ob der Trainer Daum, Toppmöller, die Mannschaft ganz oben oder ganz unten stand - in München holte sich Bayer regelmäßig Prügel. Nur 1993 erkämpfte man sich ein 1:1- Unentschieden. Das soll diesmal anders werden. Der Garant dafür: ausgerechnet Urbayer und Weißbierfreund Klaus Augenthaler.

"Alle sind heiß"

"Irgendwann reißt jede Serie", gibt sich der 45-jährige Chefcoach des Tabellenführers vor dem Bundesliga-Spitzenspiel am Samstag optimistisch. "Die Zeichen stehen nicht schlecht, alle sind heiß. Vor so einem Spiel muss ich als Trainer nicht viel sagen." Den Vorschlag Calmunds, erst am Spieltag anzureisen, lehnte er ebenso wie andere Maßnahmen ab. "Wir wechseln nicht die Trikots oder das Hotel. Davon halte ich nichts. Ich bin nicht abergläubisch", gestand Augenthaler.

Die Spiele des 6. Spieltags

Hannover

M'Gladbach

SC Freiburg

FC Schalke 04

VfB Stuttgart

Borussia Dortmund

Werder Bremen

1860 München

1. FC Köln

VfL Wolfsburg

Bayern München

Bayer Leverkusen

VfL Bochum

Hertha BSC

Eintracht Frankfurt

1. FC Kaiserslautern

Hamburger SV

Hansa Rostock

Bayern als Vorbild

Vielmehr seien spielerische Qualitäten und Selbstbewusstsein gefragt. "Entscheidend ist, dass wir an uns glauben und das umsetzen", meinte "Auge". Beeindruckt war er am Mittwoch vom FC Bayern, der trotz eines 0:1-Rückstands im Champions-League-Spiel gegen Celtic Glasgow 2:1 gewann. "Die Bayern sind nicht hektisch oder nervös geworden. Das zeichnet sie einfach aus.» Dennoch hofft er, mit einem einfach klingenden Rezept am Samstag Erfolg zu haben: «Wir müssen die Bayern von unserem Strafraum fern halten und die wenigen Chancen, die man in München bekommt, nutzen.»

Bayern will Erster werden

Die Bayern haben allerdings wieder viele Vorteile auf Ihrer Seite. Am Samstag beginnt in München das Oktoberfest. Und dann sind die Bayern besonders stark: von 63 Wiesn- Heimspielen gewannen sie 40, nur sechs gingen verloren. Zudem gehen die Bayern nach dem 2:1-Erfolg zum Champion League-Auftakt gegen Celtic Glasgow mit neuem Selbstvertrauen in die Partie. "Es ist eine große Motivation für uns, gegen Leverkusen zu spielen", erklärte Coach Ottmar Hitzfeld, der die Leverkusener von der Spitze stoßen will: "Wir haben gegen Wolfsburg die Chance nicht genutzt, Erster zu werden. Nun haben wir noch einmal die Chance dazu."

Kahn wird wohl spielen

Die Hoffnungen von Hitzfeld und den Bayern ruhen auch auf Roy Makaay, dass er gegen Leverkusen ähnlich treffsicher agiert wie gegen Celtic Glasgow. „Wir spielen gegen einen Rivalen und müssen die Punkte in München behalten“, hat der 28-Jährige als Ziel für Samstag vorgegeben.

Kahn wird trotz seiner Augenbeschwerden, die ihn seit Wochen plagen, wohl auflaufen. "Olli stellt sich ins Tor, egal was er hat", sagte dazu Michael Ballack, "es ist ihm hoch anzurechnen, dass er sich für die Mannschaft geopfert hat. Das zeigt seine Größe." Das Pathos hat Ballack auf jeden Fall schon von Kahn gelernt.

DPA
Christoph Marx/Andreas Schirmer

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