Trainer Thomas Tuchel ist nach dem heftigen Wirbel um einen Zwist mit der Vereinsspitze von Borussia Dortmund tief getroffen. "Es fällt mir schwer, damit umzugehen", sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten am Freitag über die Ereignisse und die mediale Berichterstattung der vergangenen Tage. Tuchel sprach von "Unwahrheiten und persönlichen Verleumdungen", die Verbreitung angeblicher Kritik nicht genannter Spieler bezeichnete er als "unterste Schublade".
Ausgelöst worden waren die Spekulationen um Tuchels Zukunft von Interview-Aussagen des BVB-Geschäftsführers Hans-Joachim Watzke, der einen Dissens mit dem Trainer eingeräumt hatte. In einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" kamen zudem anonym angebliche Spieler des BVB zu Wort und beklagten sich über den Coach. "Wenn du besonders gelobt wirst vom Trainer, richtest du dich am besten darauf ein, dass du demnächst nicht mal im Kader bist", soll demnach ein Profi gesagt haben. "So viele Systemwechsel mitten im Spiel, zwei taktische Wechsel schon zur Halbzeit, das kann eigentlich nicht sein", ein anderer.
Vor dem vorletzten Bundesliga-Saisonspiel beim FC Augsburg am Samstag meinte Tuchel: "Jeder Trainer, jeder Spieler wünscht sich maximale Ruhe. Und die haben wir definitiv nicht."
BVB-Coach Thomas Tuchel hat "dickes Fell"
Er habe seiner Mannschaft gesagt, dass es ihm leid tue, dass ihre Leistung wie beim wichtigen 2:1 gegen 1899 Hoffenheim im Kampf um einen Champions-League-Platz "gar nicht mehr wahrgenommen wird", sagte der 43-Jährige in einer emotionalen Pressekonferenz. Tuchel versicherte aber auch: "Ich habe mir angewöhnt, ein dickes Fell zu haben."