Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird Konsequenzen aus den Vorfällen vom Zweitliga-Spiel Union Berlin - Eintracht Frankfurt ziehen. Künftig wird der Kontrollausschuss nicht mehr beim DFB-Sportgericht beantragen, dass Fans bei Auswärtsspielen ihrer Mannschaft ausgeschlossen werden. "Bei uns ist wahrgenommen worden, dass die ausgesprochene Sanktion ihren Zweck nicht erfüllt hat", sagte Rainer Koch, Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen beim DFB.
Er geht davon aus, dass das Sportgericht als unabhängiges Gremium diese Strafe auch nicht mehr nach Fanausschreitungen aussprechen wird. Beim 4:0-Sieg der Frankfurter waren am Montagabend rund 1000 Eintracht-Fans trotz Verbots durch das DFB-Sportgericht ins Stadion gelangt.
Koch, im Hauptberuf Richter am Oberlandesgericht München, will die Verantwortung für künftige Urteile aber nicht nur der Sportgerichtsbarkeit überlassen und forderte den gesamten Fußball auf, darüber nachzudenken: "Wir wollen die Liga und die Clubs mitnehmen und die Zeit bis zum Saisonende nutzen, damit wir uns für die neue Saison aufgestellt haben." Kein Thema seien Punktabzüge. Der DFB wolle die Vereine zu maximalen Gegenmaßnahmen motivieren.