DFB-Pokal Mainz 05 schafft die Sensation

Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte hat der FSV Mainz 05 das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht. Überraschend setzte sich das Team von Jörn Andersen mit 1:0 gegen den Erstligisten Schalke 04 durch. Während die Mainzer feiern, rutschen die Königsblauen immer tiefer in die Krise.

Aristide Bancé hat dem FC Schalke 04 auch die letzte Hoffnung auf ein Saison-Happyend zerstört und Mainz 05 zum ersten Mal ins Pokal-Halbfinale geschossen. Dem Stürmer aus Burkina Faso gelang in der 88. Minute der goldene Treffer zum 1:0 (0:0)-Sieg gegen den enttäuschenden Bundesliga-Achten, der auch den letzten Strohhalm auf eine Europapokal-Teilnahme leichtfertig verspielte.

Mainz kam im dritten Pokalkampf im heimischen Stadion am Bruchweg zum zweiten Erfolg gegen die Königsblauen und ist am Samstag bei der Auslosung der Vorschlussrunde, die am 21./22. April ausgespielt wird, weiter im Lostopf. Nach dem 1. FC Köln schalteten die Mainzer damit den zweiten Bundesligisten aus.

Packender Pokal-Fight blieb aus

Der Mainzer Trainer Jörn Andersen konnte die Stammspieler Nikolce Noveski, Miroslav Karhan und Markus Feulner wieder einsetzen und verzichte dafür nach dem 0:0 in Nürnberg auf Bo Svensson, Zsolt Löw und Roman Neustädter. Mehr Durchschlagskraft brachte dies allerdings kaum. Zwingende Chancen aber blieben auch auf der anderen Seite Mangelware, obwohl Schalkes Coach Fred Rutten dieselbe Elf brachte wie beim 2:1 in Frankfurt. Verzichten musste der Niederländer auf Gerald Asamoah, der im Pokal-Achtelfinale in Jena die Rote Karte sah, und den am Rücken verletzten Benedikt Höwedes.

Von einem packenden Pokalkampf war die Partie vor 20.300 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Bruchweg lange Zeit weit entfernt. Die beiden Torleute verlebten eine ruhige erste Halbzeit, auch wenn der Mainzer Dimo Wache in der Strafraumbeherrschung wiederholt Schwächen offenbarte. So auch in der 40. Minute, als Mladen Krstajic nach Engelaar-Flanke am Pfosten scheiterte. Es war die einzige echte Torchance der ersten 45 Minuten, sieht man von den vergeblichen Versuchen von Markus Feulner (8.) und Aristide Bancé (45.) ab.

Kuranyi zur Halbzeit ausgewechselt

Nach der Pause war für den abermals schwachen Kevin Kuranyi Feierabend. Für den nach wie vor in der Kritik stehenden Ex-Nationalspieler kam Halil Altintop. Doch die erste Chance hatte der Uruguayer Vicente Sanchez, dessen Weitschuss (48.) Wache allerdings sicher zur Ecke lenkte. Der Routinier im Mainzer Tor steigerte sich und war durch die wenig zwingenden Angriffe des Bundesligisten nicht aus der Ruhe zu bringen. Auch die Hereinnahme von Ivan Rakitic (65.), der Orlando Engelaar ersetzte, brachte die große Wende nicht.

Dagegen machten die Mainzer ihr Glanzstück perfekt. Nachdem der überragende Feulner entkräftet ausgeschieden war, schien der Triumph zunächst in weite Ferne gerückt. Doch mit Kampfgeist und einer großen Portion Glück stemmten sich der Zweitligist gegen die Angriffe der Schalker und machte die Überraschung durch Bancé perfekt.

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