"Wegen des schwebenden Verfahrens wird es dazu keine Aussagen geben", sagte Pressesprecher Markus Sieger am Donnerstag zur Eröffnung der turnusmäßigen Medienrunde vor der Partie beim BVB am Samstag (15.30 Uhr/Premiere). Auf Anweisung der sportlichen Leitung äußern sich auch die Spieler nicht zu den Vorkommnissen. 1899-Coach Ralf Rangnick ließ lediglich verlauten, dass durch die Affäre die Vorbereitung auf die Begegnung nicht beeinträchtigt sei. "Im Training war das kein Thema. Die Jungs haben konzentriert gearbeitet und die Stimmung in der Mannschaft ist gut."
Ansonsten hielt sich der Trainer, der zu Beginn der Woche mit seinen Äußerungen, solche Verstöße wie in Hoffenheim gebe es auch bei anderen Bundesliga-Vereinen, für Verwirrung gesorgt hatte, mit Kommentaren zurück. Die Frage, ob er von der fehlenden Solidarität in der Liga enttäuscht sei, beantwortete der 50-Jährige ebenso wenig wie andere Versuche, ihn zu Aussagen zu dem Thema zu bewegen.
Mündliche Verhandlung steht bevor
Lediglich einen Verzicht auf Andreas Ibertsberger und Christoph Janker, die beide am 7. Februar nach der Partie bei Borussia Mönchengladbach (1:1) zu spät zur Doping-Kontrolle gekommen waren und denen nun im schlimmsten Falle eine Ein-Jahres-Sperre droht, schloss Rangnick aus. Beide würden zum Kader für das Dortmund-Spiel gehören. "Natürlich, solange sie spielberechtigt sind", erklärte der Hoffenheimer Trainer lapidar.
Hoffenheim hatte am Mittwoch fristgerecht seine schriftlichen Stellungnahmen beim Deutschen Fußball-Bund eingereicht. Der Chef des Kontroll-Ausschusses, Anton Nachreiner, wird diese jetzt prüfen, ehe er sich zu Gesprächen mit den Beteiligten trifft. Genaue Termine hierfür gibt es noch nicht. Nach dpa-Informationen gilt es mittlerweile als ziemlich sicher, dass es in dem Fall wegen seiner Brisanz zu einer mündlichen Verhandlung kommt.
Klopp spricht sich gegen eine Sperre für Ibertsberger und Janker aus
Um sich von den Spekulationen der vergangenen Tage abzulenken, traf sich die Mannschaft am Dienstagabend zu einem Bowlingabend. Das Thema Titel haben die Spieler im Trubel um die Doping-Diskussionen nicht aus den Augen verloren. "Ich finde das geil und super spannend", sagte Mittelfeldspieler Sejad Salihovic mit Blick auf die ständig wechselnde Tabellenführung. Unmissverständlich machte der Bosnier klar, welches Ergebnis er sich nach dem 34. Spieltag wünscht: "Ich hoffe, dass wir am Ende oben stehen. Es wäre ein Traum, deutscher Meister zu werden."
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hat sich derweil gegen eine Sperre von Ibertsberger und Janker ausgesprochen. "Ich hoffe, dass die beiden Jungs nicht gesperrt werden für einen Fehler, den nicht sie begangenen haben", sagte der BVB-Coach. Gleichwohl sei er nicht gegen Sanktionierungen, denn "es sind Fehler passiert, die müssen bestraft werden."