Public Viewing Millionen Fans im Halbfinalfieber

Schwarz-rot-gold und grün-weiß-rot: Das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien bewegt die Fußballfans im ganzen Land. Rund 500.000 Tifosi fiebern hierzulande mit, Millionen Deutsche treibt es auf die Fanmeilen.

Der Klassiker Deutschland - Italien #link;http://www.stern.de/sport/fussball-em/em-2012/video/fussball-em-2012-hunderttausende-feiern-beim-public-viewing-1839852.html;elektrisiert die Fußballmassen:# Fanmeilen, Stadien, Kneipen, Bars und italienische Restaurants werden am Abend rappelvoll sein. Millionen Fans in Deutschland wollen gemeinsam einen Sieg ihrer Mannschaft im EM-Halbfinale feiern. Allein auf der größten Fanmeile des Landes in Berlin rechnen die Veranstalter wieder mit mehreren Hunderttausend Besuchern. Auf dem Hamburger Fanfest nahe der Reeperbahn dürfte die Kapazitätsgrenze von 70.000 Zuschauern erreicht werden. Im Münchner Olympiastadion werden ebenso wie in der Arena der Frankfurter Eintracht Zehntausende in schwarz-rot-gold erwartet.

Die gute halbe Million Italiener, die in Deutschland leben, werden ihr grün-weiß-rot dagegenhalten: Besonders in den italienischen Hochburgen wie Wolfsburg, Köln oder München dürften Pizzerien und Trattorien zu Tifosi-Hochburgen werden.

Madonna-Konzert wird zur Nebensache

In vielen Werkshallen und Spätschichtbetrieben wird die Arbeit ruhen. Volkswagen und BMW beispielsweise halten die Bänder an und laden ihre Mitarbeiter zum Public Viewing, in vielen anderen Unternehmen werden sicherlich Fernseher oder Radios laufen - wo nicht, dürften viele einen Blick auf den Live-Stream des Spiels via Smartphone riskieren.

In der Hauptstadt rüsten sich Polizei und Rettungskräfte auf einen Massenansturm vor dem Brandenburger Tor, Pop-Diva Madonna scheint mit ihrem Konzert keine große Konkurrenz zu sein. Etwa 400 Ordner bietet der Fan-Park-Veranstalter auf, 650 Polizisten sind im Einsatz. Alles in allem sei es bislang recht friedlich zugegangen: Insgesamt wurden während dieser EM 20 Menschen verletzt, es gab 155 Festnahmen und 145 Strafanzeigen - vor allem wegen Drogen, Körperverletzung, Böllern und Waffen. Das sei eine durchschnittliche Zahl für so eine Veranstaltung, sagte ein Behördensprecher.

Public Viewing unter der Autobahnbrücke

Der wohl abgefahrenste Ort für Public Viewing bietet sich den Fans im brandenburgischen Ludwigsfelde: Etwa 3000 Menschen werden unter der Autobahnbrücke am südlichen Berliner Ring (A 10) erwartet.

In Köln hingegen haben sich die Fans das Public Viewing selbst etwas vermiest: Es sollen zwar rund um die Lanxess-Arena wieder gut 15.000 Menschen zum Fußballgucken kommen. Die Halle selbst, in der weitere 18.000 Fans Platz hätten, bleibt aber gesperrt. Grund: Beim letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft hatten einige Zuschauer in der Arena Bengalos und Feuerwerkskörper gezündet.

Gewitterwetter – auch zum Finalsonntag

Das Wetter wird pünktlich zum EM-Endspurt wahrscheinlich mitspielen und vielerorts optimale Public Viewing-Bedingungen schaffen. Heute Abend könnte es nur im Westen des Landes zeitweise ungemütlich werden, denn Regen und Gewitter können unwetterartig ausfallen. Im Süden Deutschlands wird es mit bis zu 33 Grad in den kommenden Tagen sommerlich heiß und schwül. Im Rest der Republik bleibt es bei 25 Grad angenehmer, an den Küsten ist es noch ein wenig frischer. Allerdings ist die Luft feucht, gelegentlich drohen bis zum Finalsonntag örtliche Unwetter. "Wir haben eine Gewitterlage", sagt Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Jetzt muss nur noch das deutsche Team für einen Paukenschlag sorgen und ins Finale einziehen.

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csa/DPA

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