FUSSBALL Bleibt Völler bis 2004 Teamchef?

Kurz vor dem Ende seiner ersten Saison als Bundestrainer sieht es ganz danach aus, dass Rudi Völler auch nach der Weltmeisterschaft 2002 das deutsche Team führen wird.

Kurz vor dem Ende seiner ersten Saison als Bundestrainer sieht es ganz danach aus, dass Rudi Völler auch nach der Weltmeisterschaft 2002 das deutsche Team führen wird. DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder untermauerte vor dem letzten WM-Qualifikationsspiel der Saison 2000/01 in Albanien das entschiedene Interesse des Verbandes, mit dem Teamchef auch über die Weltmeisterschaft 2002 hinaus zusammen zu arbeiten. »Natürlich wäre es schön, aber es bedarf eingehender Gespräche mit den Beteiligten«, sagte der DFB-Chef der Zeitung »Die Welt«.

DFB ist gesprächsbereit

Völlers hat neben dem Engagement beim DFB auch noch einen Vertrag beim Bayer Leverkusen. Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser soll nach Informationen mehrerer Zeitungen in einem Schreiben an den DFB mitgeteilt haben: »Wir sind stark daran interessiert, frühzeitig über die Planungen informiert zu werden.« Der Bayer-Funktionär signalisierte in dem Brief offenbar, dass der Bundesligist nicht mehr konsequent auf seine Rechte beharren werde. »Beim Verband stößt dieses Ansinnen auf offene Ohren. «Wenn Bayer die Auffassung vertritt, die Situation um Völler bald zu klären, sagen wir nicht nein», sagte Mayer-Vorfelder dem «Express».

__________________________________________________________

stern.de: Der Retter, der kein »Kaiser« sein möchte

Sollte »Tante Käthe« bis 2004 Bundestrainer bleiben? Diskutieren Sie im stern.de-Forum.

__________________________________________________________

Leverkusen zahlt weiter

Der 41 Jahre alte ehemalige Weltklasse-Stürmer Völler hat mit dem Deutschen Fußball-Bund einen Vertrag bis zum Sommer 2002, besitzt aber zugleich bei Bayer 04 Leverkusen einen Kontrakt als Sportdirektor bis 2003. »Zwar ruht der Vertrag, aber wir bezahlen ihn weiter. Er ist bei uns angestellt«, hatte Holzhäuser noch vor wenigen Wochen beim DFB-Bundestag in Magdeburg erklärt. Auch »MV« erinnerte daran, dass die Bayer AG bislang stets Wert darauf gelegt hatte, »dass Rudi Völler nach der WM 2002 seinen Vertrag als Sportdirektor erfüllt«.

Nach dem Schnitt in der sportlichen Führung bei Bayer mit der Installierung von Klaus Topmöller als neuem Cheftrainer scheint sich die Lage um Völler zu verändern. Mayer-Vorfelder unterstrich vor dem 10. Spiel des Teamchefs mit der Nationalelf (bisher sechs Siege, ein Remis und zwei Niederlagen) nochmals den maßgeblichen Anteil des Trainer-Duos Völler und Michael Skibbe an einer raschen Gesundung der Nationalmannschaft nach der desaströsen EM 2000: »Die Mannschaft hat sich nicht nur gefangen, sie ist auf einem guten Weg nach oben.«

Skibbe steht hinter Völler

Derweil stellte Bundestrainer Skibbe nach einem Jahr gemeinsamer Arbeit klar, dass sein Engagement für die A-Nationalmannschaft auch in Zukunft nur mit Völler möglich sei. »So lange er Teamchef ist, bin ich gern Trainer der Nationalmannschaft. Wenn er aufhört, werde ich mich ausschließlich auf den Nachwuchsbereich beim DFB konzentrieren«, sagte der 35-Jährige in einem »kicker«-Interview. Skibbe hat seinen Vertrag beim DFB bereits bis 2004 verlängert; dieser schließt die Koordination des gesamten Nachwuchsbereiches ein. Jedoch würde er zusammen mit Völler auch das A-Team über 2002 hinaus betreuen. Die Arbeit mit einem anderen Cheftrainer schloss Skibbe definitiv aus.

PRODUKTE & TIPPS