FUSSBALL Crazy Kick

Im beliebtesten Sport der Welt gibt es immer wieder Momente, in denen man eigentlich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen möchte.

Im beliebtesten Sport der Welt gibt es immer wieder Momente, in denen man eigentlich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen möchte. Grund dafür ist meist das, was sich auf dem Platz abspielt. Aber König Fußball beglückt uns auch außerhalb des Rasens mit einigen Absurditäten.

Haben sie sich nicht schon immer gefragt, was »regelwidriges Verhalten« alles sein kann? Nehmen wir als Beispiel den Jubel nach einem erzielten Treffer. Übertriebene Freude gilt da als unsportlich.

Obszöner Torjubel

Der spanische Fußball versorgt uns auf diesem Gebiet mit einem Novum. Francisco Gallardo muss sich vor dem Disziplinarausschuss des Verbandes wegen einer »obszönen Geste beim Torjubel« verantworten.

Gegen den Spieler vom FC Sevilla läuft das Verfahren nicht, weil er im Rausch des Erfolges die Zäune der Fankurve erklommen hat. Es geht auch nicht um einen Stinkefinger, das Trikotausziehen oder unzüchtige Tanzeinlagen.

Der Stürmer belohnte beim 4:0-Sieg über Real Valladolid seinen Mitspieler Jose Antonio Reyes für dessen Tor mit einem zärtlichen Biss in die Geschlechtsteile.

Besser als Sex?

Spanien ist gespalten. Nationalspieler Oscar Tellez verurteilt die Aktion: »So etwas ist nicht normal. Ein Tor darf nicht auf diese Weise bejubelt werden. Sonst erleben wir am Ende noch einen kompletten Sexualakt auf dem Platz.«

Real Madrids Verteidiger Michel Salgado sieht das anders: »Wenn jemand ein Tor schießt, darf er seine Freude so ausdrücken, wie es ihm gefällt. Ich sehe da gar kein Problem.« Der betroffene selbst rechtfertigte sich damit, dass er niemanden verletzt oder beleidigt habe.

Englands Fußball ist langweilig

In Groß-Britannien haben die Fußballer Probleme von gänzlich anderer Art: Der englische Fußball ist nämlich schlicht und ergreifend öde. Das jedenfalls haben Astrophysiker »herausgefunden«.

Die Wissenschaftler errechneten, das der Kick auf der Insel 30 Mal langweiliger und vorhersehbarer sei, als in anderen Ländern. Dank einer mathematische Methoden - die eigentlich zur Untersuchung von schwarzen Löchern im All verwenden wird - eröffneten sich bahnbrechende Erkenntnisse.

Alle 30 Jahre

Im Mutterland des Fußballs liegt die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Spiel mehr als zehn Tore fallen bei 10.000:1. Mit anderen Worten einmal alle 30 Jahre.

In den weltweiten Top-Ligen fiel das Resultat weniger vernichtend aus. Mehr als zehn Toren kommen jedes 300. Spiel vor, wie die »Experten« aufdeckten. Das ist dann schon mindestens einmal am Tag.

Es ist doch gut zu wissen, dass sich Fachleute mit Problemen beschäftigen, die von wirklicher Relevanz für den Sport sind. Und wenn wir keine anderen Sorgen haben, als den Torjubel über mehr als zehn Treffer pro Spiel, dann geht es dem Fußball doch prächtig.

Christian Meyer

PRODUKTE & TIPPS