Der nach Rassismus-Vorwürfen zuletzt gesperrte Dennis Erdmann des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken hat sich mit einem eindrücklichen Social-Media-Post zu Wort gemeldet. Der 30 Jahre alte Verteidiger schrieb auf Instagram, dass sein Auto beschädigt wurde und er mit Briefen, Paketen und Nachrichten "mit Symbolen" überflutet worden sei. "Mein Leben als Fußballer und auch als Familienmensch, wurde auf eine harte Probe gestellt und fast zerstört. Es war die Hölle abends einzuschlafen und morgens aufzuwachen. Ich hatte das Gefühl von Leere in mir, von Hilflosigkeit", schrieb Erdmann weiter.
Das DFB-Sportgericht hatte Erdmann im September wegen rassistischer Äußerungen für acht Wochen gesperrt. In der vergangenen Woche war das Strafmaß reduziert worden, der Profi durfte am Wochenende erstmals wieder spielen. Vom stellvertretenden Vorsitzenden des Sportgerichts, Stephan Oberholz, hieß es damals zur Begründung: "Das Sportgericht ist im Ergebnis der Beweisaufnahme überzeugt, dass der Spieler sinngemäß folgende Äußerungen in Richtung des Magdeburger Profis Sirlord Conteh gemacht hat: "Er soll mit seinen Eltern in die Heimat paddeln."
Erdmann weist Anschuldigungen weiterhin zurück
Erdmann wies die Anschuldigungen entschieden und wiederholt zurück. Der 30-jährige Profi sah im Gegenteil eine Verschwörung der Magdeburger Profis gegen sich: "Die Spieler Atik und Condè von meinem ehemals geschätzten Verein 1. FC Magdeburg, sprachen sich am Morgen vor dem Spiel am 25.8 ab, mich abends verletzten zu wollen. Da dies nicht geklappt hat, wurde mir auf Grund eines BILD Zeitungsartikel erheblich geschadet." Via Instagram ließ er nun mitteilen: "Mir ist es wichtig zu sagen und auch ein letztes Mal, dass ich keine dieser Äußerungen getätigt habe."
Warum Erdmann nach dem Urteil von "Missverständnissen" sprach, die es gegeben habe, erklärte er nicht. Die Aussage hatte zur nachträglichen Reduzierung der Strafe geführt, kommt aber im juristischen Sinne einem Geständnis gleich.