International FC Barcelona nur remis - Real Madrid gewinnt

Der FC Barcelona hat die Tabellenführung an Real Madrid verloren und durfte sich dafür bei Javi Varas bedanken. Der Schlussmann des FC Sevilla sorgte mit einer Vielzahl an Paraden für ein torloses Unentschieden im Camp Nou. Die Königlichen nahmen derweil Málaga mit 4:0 auseinander - Ronaldo traf per Hattrick in 14 Minuten.

Real Madrid hatte beim 4:0 gegen den FC Málaga vorgelegt und die Tabellenführung probeweise übernommen. Der FC Barcelona musste gegen den FC Sevilla nachlegen, doch die Katalanen verzweifelten am überragend agierenden Javi Varas. Der Gäste-Keeper zeigte Paraden am Fließband und rettete seinem Team das 0:0.

Die Hausherren vergaben eine Vielzahl an Möglichkeiten und Sevilla agierte aus einer kompakten Defensive, hatte aber kaum Chancen, um den fünften Saisonsieg zu markieren. So muss sich Barca, das am Ende noch einen Elfmeter verschoss, vorerst hinten anstellen und hat nun einen Punkt Rückstand auf die Königlichen. Sevilla bleibt mit nun 16 Zählern auf Platz vier.

Wechsel auf beiden Seiten

Beide Teams hatten in der Primera División noch kein Spiel verloren, und während der FC Barcelona sich die Spitzenposition zurückerobern wollte, hatte man sich beim FC Sevilla zumindest das Ziel gesetzt, einen Punkt aus dem Camp Nou mitzunehmen. Denn bei den letzten drei Auftritten kassierte man 13 Gegentore und verpasste es, zumindest einen Treffer selbst zu erzielen.

Bei den Gästen fehlte mit Alvaro Negredo genau der Mann, der für diese Abteilung zuständig ist. Ob der Oberschenkelverletzung kam Manu del Moral als alleinige Spitze zu einem Einsatz. Bei den Hausherren musste Pep Guardiola auf Gerard Piqué verzichten, der sich in der Vorwoche beim Spiel gegen Santander verletzt hatte. Javier Mascherano rückte dafür in die Abwehrkette.

Beide Teams begannen verhalten und nach einem ersten Abtasten wurde deutlich, dass Sevilla es mit einer kompakten Defensive versuchen würde, die ab der 35 Meter-Marke mit zwei Riegeln für möglichst wenige Räume sorgen sollte. Und diese taktische Marschroute ging auf. Barca hatte es enorm schwer und fand kaum Mittel und Wege, um das Bollwerk ernsthaft zu gefährden.

Keine Tore bis zur Pause

Iniesta (6.) hatte die erste Halbchance und scheiterte dann vier Minuten später am gut reagierenden Torhüter Javi Varas, der einen sehr sicheren Eindruck machte und per Fußabwehr klären konnte. Auf der anderen Seite sorgte Eric Abidal für Irritationen, als er eine Flanke per Brustablage für Victor Valdes abtropfen ließ, der Barca-Keeper aber Kopf und Kragen riskieren musste, um den Ball zu sichern.

Sevilla lauerte auf Konter sowie Fehler, und Jesus Navas hatte dann die größte Chance der ersten 20 Minuten, als er nach Fehler von Daniel Alves an den Ball kam. Sein Schlenzer aus 16 Metern wurde von Valdes aber sicher zur Ecke geklärt. Ansonsten blieben Chancen Mangelware und beide Teams machten sich das Leben schwer.

Als David Villa dann eine scharfe Hereingabe von Xavi verpasste (34.), der Nationalspieler dann am erneut gut reagierenden Varas scheiterte (40.) und der Keeper zu guter Letzt auch noch eine abgefälschte Hereingabe von Lionel Messi gedankenschnell zum Eckball klärte (45.), ging es torlos in die Kabinen.

Varas, immer wieder Varas

Die zweite Hälfte brachte zunächst keine großen Überraschungen. Sevilla konzentrierte sich in erster Instanz auf das Verhindern von Gegentoren, machte aber nicht den Fehler, das Spielgerät bei Ballbesitz lediglich wegzuschlagen. Die Sevillistas waren ebenso darauf bedacht, eigene Spielanteile zu bekommen. Die erste Chance hatte jedoch der starke Iniesta, der mit einem Schuss aus knapp 20 Metern am Keeper der Gäste scheiterte.

Barcelona wurde stärker, einzig Varas erwischte bei den Gästen einen Sahnetag. Während der Torhüter den Punkt festhielt, stellten seine Kollegen ab der 65. Minute die Bemühungen ein und so ging es nun einzig darum, ob die Katalanen noch einen Treffer erzielen würden. Zumindest verschoben die Hausherren sich nun fast komplett in die Hälfte des Gegners, da die ausgehende Gefahr von Sevilla gegen Null tendierte.

Ob die Gäste nun besonders tüchtig agierten, war schwer zu beurteilen, die Latte war in der 73. Minute als personifiziertes Glück zumindest auf der Seite der Gäste. Iniesta hatte Varas von der linken Seite kommend per Lupfer überwunden, das Gebälk rettete aber stellvertretend für den wohl besten Mann auf dem Platz, der in der 80. Minute auch Messi ein Erfolgserlebnis per Fußabwehr verweigerte.

Elfmeter, Rot und Gelb-Rot

Als das Spiel beendet schien, passierte das Unfassbare. Fazio hatte Iniesta im Strafraum gefoult und der Schiedsrichter entschied in der 90. Minute auf Strafstoß. Nun wurde es hektisch und Frédéric Kanouté bekam den Gelben Karton, da er den zurechtgelegten Ball von Messi vom Punkt kickte. Schnell kam es zur Rudelbildung, in der der gerade erst verwarnte Kanouté Fabregas an den Hals griff und mit Rot vom Platz flog.

Und es ging nahtlos weiter. Der Held des Abends betonierte seinen Status, indem er den Strafstoß von Messi glänzend parierte. Danach musste Fernando Navarro mit Gelb-Rot gehen, als er in der 98. Minute den eingewechselten Pedro unsanft zu Boden beförderte. Der anschließende Strafstoß brachte jedoch nichts mehr ein und die Gäste bejubelten den zum Schluss sehr glücklichen Punktgewinn und natürlich auch Javi Varas.

Real bedankt sich

Denn Real Madrid ist der neue Tabellenführer und Cristiano Ronaldo hatte großen Anteil am 4:0-Erfolg der Königlichen beim FC Málaga. Zunächst hatte Gonzalo Higuaín in der elften Minute für die Führung gesorgt, danach hatte der Portugiese seinen großen Auftritt gegen die von Martin Demichelis und Joris Mathijsen organisierte Abwehr.

Innerhalb von 14 Minuten netzte der Superstar gleich dreimal ein und zwischen der 34. und der 38. Minute war die Entscheidung zugunsten der Gäste gefallen. So konnte Mesut Özil sich ab der 62. Minute genüsslich zurücklehnen und die gelaufene Partie von der Bank aus beobachten.

Gunnar Beuth

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