Das Fußball-Wunder von Barcelona hatte viele Helden: Den ewig umtriebigen, immer unangenehm zu verteidigenden Luis Suarez; den Hackentrickser Andres Iniesta; Doppeltorschütze Neymar; und natürlich Sergi Roberto mit seinem Tor zum entscheidenden 6:1. Aber am Tag nach der magischen Nacht im Camp Nou rückt auch ein deutscher Beteiligter stärker in den Fokus: Torwart Marc-Andre ter Stegen.
Der frühere Mönchengladbacher verhinderte nicht nur den endgültigen K.o. seines Teams mit einer Glanzparade gegen Edinson Cavani, sondern mischte in der Nachspielzeit auch kräftig in der Offensive mit. Er sorgte im Pariser Strafraum für Unruhe bei Standardsituation, erkämpfte an der Mittellinie einen Ball zurück und verhinderte damit den Konter aufs leere Tor, ließ sich brutal foulen - er holte den entscheidenden Freistoß vor dem 6:1 heraus und stand schon kurz darauf wieder im gegnerischen Strafraum. Die spanische Presse zollt ihm dafür heute mit Lobgesängen Respekt, in denen er zum Beispiel als "heimlicher Held" ("Sport") bezeichnet wird. Im Netz wird er für seinen Einsatz und Siegeswillen, der den Vergleich mit Oli Kahn nicht scheuen braucht, von den Fans gefeiert.
Marc-Andre ter Stegen: "Mir fehlen die Worte"
"Mir fehlen die Worte", sagte Ter Stegen später in einem Fernsehinterview in fließendem Spanisch. "Es war ein emotionales Ende einer hart umkämpften Partie." Ein Ende, bei dem er selbst eine Hauptrolle spielte.