André Breitenreiter hat seinem Spieler Marvin Bakalorz nach dem rüden Foul an Marco Reus den Rücken gestärkt. "Es muss nicht sein, einen einzelnen Spieler einer solchen Hetzjagd auszusetzen", sagte der Coach vom SC Paderborn am Donnerstag.
Bakalorz hatte am vergangenen Samstag im Match gegen Borussia Dortmund (2:2) Nationalspieler Reus gefoult. Reus zog sich bei der Aktion einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zu, Bakalorz musste daraufhin in sozialen Netzwerken einige Beleidigungen ertragen. Der Vater des Mittelfeldspielers, der ehemalige Bundesliga-Profi Dirk Bakalorz, berichtete in der "Neuen Westfälischen" sogar von Morddrohungen gegen seinen Sohn.
Zwischen den beiden Bundesliga-Profis Bakalorz und Reus ist das Thema bereits abgehakt. Der BVB-Profi hat die Entschuldigung angenommen.
"Viele haben es nicht kapiert"
Breitenreiter fühlt sich dabei an den Fall Robert Enke erinnert. "Ich bin Hannoveraner und eng mit anderen Themen verbunden, die in der Vergangenheit passiert sind, auch was Druck angeht", so der Paderborn-Trainer. "Man kann nicht erwarten, dass jeder Spieler mental so stark ist, dass er mit tausendfachen Beleidigungen - ob von der Öffentlichkeit oder den Medien - so gut umgeht. Ich finde das ziemlich blöd, und es zeigt mir, dass viele es nicht kapiert haben." Für Breitenreiter ist das Thema jetzt endgültig abgehakt, schließlich "wurde genug darüber geschrieben."
Der Coach rückte lieber die nächste Partie am Samstag (15.30 Uhr) beim Tabellen-17. Werder Bremen in den Vordergrund. "Für beide wird es ein richtungsweisendes Spiel. Für uns besteht die große Chance, den Abstand zu Werder auf neun Punkte auszubauen", erklärte Breitenreiter. Für Abwehrspieler Uwe Hünemeier, der an den Folgen einer Gehirnerschütterung leidet, soll der Spanier Rafa in die Startformation rücken.