Nach einer Pflichterfüllung mit Zittereinlagen steht Hertha BSC zum sechsten Mal in sieben Jahren im Uefa-Cup. Der Berliner Bundesligist erreichte am Donnerstag im Qualifikations-Rückspiel beim georgischen Pokalsieger FC Ameri Tiflis nur ein mühevolles 2:2 (1:1). Nach dem 1:0 auf eigenem Platz reichten jedoch das Führungstor des kroatischen Neuzugangs Srdjan Lakic (35.) und der späte Ausgleich von Marko Pantelic (83.), um die Berliner in den Topf für die Auslosung zur Hauptrunde am Freitag um 13 Uhr in Monaco zu bringen. "Das war sicher kein gutes Spiel, aber wir sind weiter. Und das war unser Ziel", kommentierte Hertha-Trainer Falko Götz die 90 mühevollen Minuten.
Vor wenig mehr als 5000 Zuschauern im Lokomotive-Stadion von Tiflis waren die Gastgeber durch Georgi Davidnidse (19.) und den gefährlichen Suliko Davitaschwili (47.) zwei Mal in Führung gegangen, konnten das nötige dritte Tor für die Überraschung aber nicht mehr schaffen. Sieben Minuten vor dem Ende erlöste Pantelic nach schöner Vorarbeit von Sofian Chahed die Berliner mit dem 2:2 in der georgischen Hauptstadt.
Hertha ohne Gimenez harmlos im Sturm
Chahed hatte wie von Chefcoach Götz angekündigt den noch nicht hundertprozentig fitten Nationalspieler Arne Friedrich auf der rechten Abwehrseite ersetzt. Und die Umstellung der Abwehr ging schon nach 15 Minuten erstmals daneben. Nach einer Ecke der Gastgeber sprang erst Herthas-Defensivmann Pal Dardai unter dem Ball durch, und auch von der Berliner Innenverteidigung konnte Torschütze Davidnidse nicht entscheidend gestört werden.
Ohne den noch nicht spielberechtigten neuen Stürmer Christian Gimenez, der erst in der ersten Hauptrunde am 14. und 28. September für Hertha mitwirken kann, kam der Hauptstadtclub viel zu selten zu zwingenden Toraktionen. Der Tabellenführer der georgischen Liga witterte Morgenluft. Zumindest für einige Minuten beruhigte Hertha die Situation, als nach einem schönen Doppelpass mit dem Brasilianer Gilberto der 22-jährige Kroate Lakic für das 1:1 sorgte.
Ebert brachte Schwung in die Partie
Doch die zurückhaltenden Berliner, meilenweit entfernt von der Leistung beim jüngsten 4:0-Heimsieg in der Bundesliga gegen Hannover 96, brachten sich gleich nach der Pause wieder selbst in ärgste Bedrängnis. Wieder nach einem Eckball von Ameri schlief die komplette Hertha-Defensivabteilung - der agile Davitaschwili bugsierte den Ball über die Linie. "Da sahen wir nicht gut aus", schimpfte Götz.
Erst die Einwechslung des jungen Patrick Ebert für den indisponierten Andreas Neuendorf, den Götz überraschend in die Startelf gestellt hatte, brachte bei auch am Abend hochsommerlichen Temperaturen etwas mehr Offensivwirkung. Pantelic (66./69.) und Lakic (72.) vergaben ihre Chancen, ehe der Serbe Pantelic doch traf.