Primera Divison Barca verspielt vorzeitigen Triumph

Feier vertagt: Der FC Barcelona hat gegen Villareal in der Nachspielzeit den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft verspielt. Trotzdem ist den Katalanen der Triumph nur noch theoretisch zu nehmen. Der große Rivale Real Madrid gratulierte drei Spieltage vor dem Saisonende schon zum Titel.

Der FC Barcelona hat den vorzeitigen Gewinn der spanischen Fußball-Meisterschaft verpasst. Die Mannschaft von Trainer Josep Guardiola kam am Sonntagabend gegen den FC Villarreal über ein 3:3 (3:1) nicht hinaus und musste die Feierlichkeiten noch einmal vertagen. Vor den letzten drei Spieltagen führt Barca die Tabelle der Primera Division mit 86 Punkten vor Titelverteidiger Real Madrid (78) an, der den Rivalen theoretisch noch überholen kann. Eine 3:1-Führung durch Seydou Keita (12.), Samuel Eto’o (36.) und Daniel Alves (45.) reichte den Katalanen nicht, weil ihnen Joseba Llorente (90.+2) in der Nachspielzeit den zum Championat nötigen Sieg noch entriss.

Die "Königlichen" von Real Madrid haben derweil abgedankt. Eine Woche nach der 2:6-Blamage gegen den designierten spanischen Fußball-Meister FC Barcelona musste sich Real Madrid beim FC Valencia mit 0:3 (0:2) geschlagen geben. Der Titelverteidiger leistete im Mestalla-Stadion am Samstagabend kaum noch Gegenwehr. Nach zwei Meisterschaften in Folge haben sich die Madrilenen damit abgefunden, dass sie in dieser Saison ohne Titel bleiben werden. Barça verpasste es am Sonntagabend jedoch beim 3:3 (3:1) gegen den FC Villarreal, den 19. Titelgewinn vorzeitig perfekt zu machen, weil Joseba Llorente (90.+2 Minute) für Villarreal in der Nachspielzeit zum Teilerfolg traf. Drei Spieltage vor Saisonende ist dem FC Barcelona (86 Punkte) bei nun acht Zählern Vorsprung vor Real Madrid (78) der Triumph aber kaum noch zu nehmen.

"Real ist der Meister der Traurigkeit", schrieb die Madrider Zeitung "El Mundo". "Hoffentlich ist die Spielzeit bald zu Ende." Der um einen Platz in der Champions League kämpfende FC Valencia hatte wenig Mühe mit den mutlosen Madrilenen. Juan Mata (28.), David Silva (32.) und Rubén Baraja (68.) trafen für den Tabellenvierten der Primera División. Das Sportblatt "Marca" brachte die Darbietung der Weißen auf den Nenner: "Es ist zum Weinen. Real präsentiert sich als das Team der Nullen: null Torchancen, null Einsatz und null Titel."

Christoph Metzelder, der in Valencia 90 Minuten durchspielte, sagte dem Sportblatt "As": "Barça wird verdient Meister." Auf die Frage nach seiner sportlichen Zukunft antwortete der Ex-Dortmunder: "Real ist das beste Team der Welt. Ich möchte in Madrid bleiben. Aber ich werde abwarten müssen, welche Entscheidungen der Verein trifft."

Die Madrilenen warten mit Spannung darauf, ob der frühere Real- Präsident Florentino Pérez, Begründer des Teams der "Galaktischen", wieder für das Amt des Clubchefs kandidieren wird. Der Baulöwe soll den freien Fall des Rekordmeisters aufhalten. Bei Real kommt zum sportlichen Misserfolg ein organisatorisches Durcheinander hinzu. Kapitän Raúl und seine Vertreter hatten kürzlich eine Kommission des IOC versetzt, die Madrids Olympia-Kandidatur für 2016 begutachtete.

Damit nicht genug. Gegen den amtierenden Vereinspräsidenten Vicente Boluda und dessen Vorgänger Ramón Calderón ermittelt die Justiz, weil sie auf einer Mitgliederversammlung Abstimmungen manipuliert haben sollen. Gegen Calderón läuft zudem noch ein zweites Verfahren. Gegen ihn besteht der Verdacht, dass er sich die Wahl zum Clubchef im Juni 2006 mit gefälschten Stimmzetteln ergaunert hat.

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Hubert Kahl/DPA

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