Was ist nur mit Rudi Völler los? Erst kritisierte er Marcell Jansen, weil der sich mit 29 Jahren aus dem Profigeschäft zurückzieht und sein künftiges Berufsleben plant, jetzt soll er während einer Manager-Tagung am vergangenen Mittwoch auf dem Frankfurter Flughafen ausgeflippt sein. Dort hatte, so berichtet die "Bild"-Zeitung, der FC-Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer angekündigt, eine Verlegung des Starts der Saison 2016/2017 beantragen zu wollen. Sammers Grund: Der Saisonbeginn und das Ende der Olympischen Spiele in Rio fallen auf dasselbe Wochenende - und deutsche Fußballer sind nach langer Zeit endlich mal wieder für Olympia qualifiziert.
Völler, so heißt es weiter, soll der Vorschlag Sammers sofort auf die Palme gebracht haben - vor allem, als der Bayern-Manager gar Anfang September für den Bundesligastart ins Gespräch brachte. Der Manager von Bayer Leverkusen soll Sammer unterstellt haben, es gehe ihm nur um die Interessen der Bayern. Sammer wolle den Saisonstart doch nur deshalb verschieben, damit der Rekordmeister noch eine weitere "China-Reise" oder noch einen "Audi-Cup" veranstalten könne, um noch mehr Geld zu scheffeln. Es müsse beim 19. August bleiben, forderte Völler kategorisch.
Einigung steht noch aus
Dabei scheinen die Argumente Sammers durchaus stichhaltig. Der Wettbewerbsnachteil für Vereine, die Spieler fürs Olympiateam abstellten, werde vermindert. Schließlich wünschen sich alle, dass das deutsche Team in Rio für Furore sorgt - und das Fußball-Finale findet am letzten Olympia-Tag statt. Auch die A-Nationalspieler erhielten durch eine Verschiebung etwas mehr Generationszeit nach der EM in Frankreich. Punkte, die voraussichtlich auch Bayer Leverkusen zugute kommen dürften.
Dementsprechend erntet der Leverkusener Manager auch viel Unverständnis. So artikulierten etliche Twitter-User ihren Ärger über Völler:
Einigen konnten sich die Streithähne während der Tagung offenbar nicht. Wie es hießt, soll die Frage bei der nächsten Sitzung des Ligaverbandes noch einmal auf den Tisch kommen.