Sonntagsspiele Die alte Dame tanzt Schalke aus

Der Berliner Stürmer Christian Gimenez lässt die Hertha jubeln: Mit zwei Toren schießt der Argentinier die Berliner an die Tabellenspitze. Im zweiten Sonntagsspiel gelang Frankfurt gegen Leverkusen ein deutlicher Sieg.

Mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack hat Christian Gimenez Hertha BSC den Platz an der Sonne beschert. Die beiden Tore des Argentiniers (39./52.) für den neuen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga dürften den Ärger auf Schalke weiter verstärkt haben.

Hertha-Trainer Falko Götz dagegen riss nach dem Schlusspfiff die Arme in die Höhe und animierte die Fans zur obligatorischen Welle. Auf der Anzeigetafel wurde sofort die aktualisierte Tabelle eingeblendet - erstmals seit dem 2. Dezember 2000 steht Hertha wieder ganz oben. "Die Mannschaft hat heute großartig gespielt. Das war ein fantastisches Spiel vor einer fantastischen Kulisse", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß.

Asamoahs Zukunft ungewiss

Schalkes Mittelfeldspieler Fabian Ernst fand deutliche Worte: "Das war heute Schlafwagen-Fußball von uns. Wir können uns nur bei den Fans für diese Leistung entschuldigen." Ob sein Teamkollege Asamoah im nächsten Spiel der "Knappen" gegen den VfL Wolfsburg wieder mitmachen darf, ist eher unwahrscheinlich. "Es ist eine Situation eingetreten, die einen tiefen Vertrauensverlust hinterlässt", hatte Schalke-Coach Slomka am Sonntag vor dem Anpfiff im Pay-TV-Sender "arena" gesagt. Slomka hatte den Nationalspieler vor der Partie aus disziplinarischen Gründen aussortiert.

Trotz der Diskussionen startete Schalke vor 60 547 Zuschauern in der WM-Endspiel-Arena durchaus mutig und offensiv. Der Schalke-Coach hielt am bewährten Dreier-Sturm fest, für Asamoah stand Halil Altintop in der Startformation.

Nach einer halben Stunde kam Hertha ins Spiel

Zunächst übernahmen auch die Gäste aus Gelsenkirchen das Kommando. Ernst (3.), Kevin Kuranyi (5.) und Zlatan Bajramovic (32.) prüften Herthas erneut starken Torhüter Christian Fiedler, Malik Fathi (12.) und Gilberto (18.) mussten zwei Mal in höchster Not retten. Wie bereits im Uefa-Cup gegen Odense hatten die Berliner zu Beginn große Probleme in der Innenverteidigung. Erst nach einer halben Stunde kamen die Hausherren, bei denen Pal Dardai nach überstandener Oberschenkel-Blessur im Mittelfeld wieder für mehr Stabilität sorgte, gefährlich vor das Schalker Tor. Belohnt wurden die Angriffsbemühungen durch Gimenez' ersten Treffer, der eine Hereingabe von Kevin Boateng per Direktabnahme verwertete.

Die zweite Halbzeit begann für die Berliner so, wie die erste aufgehört hatte. Mit feinem Kombinationsspiel begeisterte Hertha seine Anhänger und erhöhte nach schönem Zusammenspiel zwischen Yildiray Bastürk und Marco Pantelic, der Gimenez den Ball vorlegte, auf 2:0. Die große Chance, das Spiel noch einmal offen zu gestalten, vergaben nach 62 Minuten Kuranyi und Halil Altintop kläglich. Die mögliche frühe Entscheidung verpasste der überragende Gimenez, der eine Flanke von Pantelic (66.) nicht verwerten konnte.

Takahara bringt Frankfurt auf die Siegerstraße

Im zweiten Sonnatgsspiel hat Eintracht Frankfurt mit dem ersten Sieg in der Bundesliga den Weg in die Erfolgsspur gefunden. Nach der Nullnummer im Uefa-Pokal beim schweizerischen Club FC Sion hatten die Leverkusener die Partie zunächst gegen die ersatzgeschwächten Frankfurter bestimmt. Doch auf der Jagd nach dem ersten Stürmertor vergab der erstmals bei Bayer von Beginn an spielende Angreifer Michal Papadopoulos (21./35.) gute Gelegenheiten.

Nach der Pause war Leverkusen durch einen Treffer von Stürmer Ahmed Madouni in Führung gegangen. Ausgerechnet Naohiro Takahara (55.) legte dann mit seinem Tor zum Ausgleich den Grundstein für den Frankfurter Erfolg vor 44.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena. Drei Tage nach seinem Dreierpack gegen Bröndby Kopenhagen traf der neue Erfolgsgarant Michael Thurk (70.) mit einem von Madouni abgefälschten Fernschuss erneut. Sechs Minuten vor dem Ende sorgte Patrick Ochs dann für den 3:1-Endstand für Frankfurt.

"Teamgeist gezeigt"

"Wir haben gezeigt, was wir für einen Teamgeist haben. Wir sind um unser Leben gelaufen", sagte Thurk nach dem Spiel. Rudi Völler kritisierte das Team von Bayer 04: "Nach dem 1:0 haben einige wohl schon gedacht, dass wir durch sind", sagte Leverkusens Sportdirektor.Völler stellte seinem Team ein schlechtes Zeugnis aus: "Wir ernten zu wenig für den Aufwand, den wir betreiben."

DPA/tis DPA

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