Nach den zahlreichen Vorfällen in und um Fußballstadien hat DFB-Präsident Wolfgang Niersbach verstärkte Anstrengungen gegen Gewalt angekündigt. "Die jüngsten Ausschreitungen machen auf traurige Weise deutlich, dass die bisherigen Konzepte und Maßnahmen alleine nicht ausreichen", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der "Bild"-Zeitung. "Der Fußball wird deshalb seine Möglichkeiten im Kampf gegen Gewalt völlig ausschöpfen und vertraut auf die Konsequenz und Entschlossenheit der staatlichen Stellen", fügte Niersbach hinzu.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte nach der dreitägigen Innenministerkonferenz im mecklenburgischen Göhren-Lebbin ein Gipfeltreffen mit den Verantwortlichen von DFB und Deutscher Fußball Liga angekündigt. Noch vor dem Start der neuen Saison solle über konkrete Maßnahmen beraten werden. Friedrich hatte eine Abschaffung von Stehplätzen in den Fankurven als Option bezeichnet, falls keine Besserung eintreten sollte.
Dagegen gibt weiterhin großen Widerstand in den Clubs. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Meister Borussia Dortmund meinte dazu ebenfalls in der "Bild": "Der Wegfall der Stehplätze würde für uns - mit der weltweit größten Stehplatz-Tribüne – ein fußballkulturelles Desaster bedeuten. Watzke unterstrich aber auch: "Keine Gewalt, keine Pyrotechnik! Dem müssen sich auch Ultras unterordnen, sonst gibt's keine gemeinsame Basis mehr."