Da zumindest schrieben die Sportblätter "Marca" und "As" am Sonntag. Der 30-Jährige, einer der bestbezahlten Fußballer der Welt, sei sogar bereit, eine Gehaltskürzung in Kauf zu nehmen. Die Blätter nannten für diese Information jedoch keine Quelle. Real-Trainer Bernd Schuster sagte: "Eine Verpflichtung von Ballack und Robben wäre eine tolle Nachricht. Ich wäre begeistert, wenn es klappen würde."
Die Verhandlungen zwischen beiden Clubs seien weit fortgeschritten und könnten in den kommenden Tagen abgeschlossen werden. Clubchef Ramón Calderón hatte noch am Mittwoch eine Verpflichtung Ballacks ausdrücklich ausgeschlossen: "Ballack wird in keinem Fall bei Real Madrid spielen. Er ist 32 Jahre alt (in Wirklichkeit ist er 30), und wir möchten keine Spieler haben, die bei uns nur in Rente gehen wollen." "Marca" führte Reals Umdenken darauf zurück, dass Schuster ausdrücklich den Ballack-Einkauf verlangt hatte.
Zunächst ging es nur um Robben
Der spanische Titelträger hatte mit Chelsea zunächst nur über einen Transfer des 23 Jahre alten Robben verhandelt. Die von den Londonern verlangte Ablösesumme von fast 40 Millionen Euro sei Real jedoch zu hoch gewesen, berichtete "Marca". Chelsea habe auf diese Summe bestanden, weil die Londoner Geld für eine geplante Verpflichtung des Brasilianers Daniel Alves von Uefa-Cupsieger FC Sevilla benötigten. Dies habe beide Seiten auf die Idee gebracht, Ballack in den Transfer einzubeziehen.
Der Kapitän der DFB-Elf könnte in Madrid nach spanischen Presseberichten einen Dreijahresvertrag erhalten. Allerdings müsste der Mittelfeldspieler Abstriche bei seinem derzeitigen Gehalt machen, das in Spanien auf acht Millionen Euro im Jahr beziffert wird. Bei Real könnte Ballack nach Angaben der Sportpresse auf höchstens 5,5 Millionen Euro pro Saison hoffen. Die Madrilenen wollten dem Deutschen die Gehaltskürzung dadurch schmackhaft machen, dass sie ihn ein Jahr länger unter Vertrag nehmen wollen als der FC Chelsea.
Ballack soll Chef bei Real werden
Außerdem habe Schuster seinem Landsmann zugesagt, dass er, solange er in guter Form sei, einen Stammplatz sicher habe. Ballack solle zum Dreh- und Angelpunkt des Spiels von Real werden. Franz Beckenbauer scheint das ähnlich zu sehen. "Real Madrid bräuchte einen Mann wie Ballack", sagte der Präsident des FC Bayern München, "Chelsea hat einen Lampard und braucht einen Ballack eigentlich nicht." Ein Hindernis könnte allerdings in Ballacks Verletzungsproblemen liegen. Der 30-Jährige war vor einem Monat erneut am linken Sprunggelenk operiert worden.
Der FC Chelsea hatte Ballack vor einem Jahr ohne Ablösesumme vom FC Bayern München verpflichtet. Die Londoner würden daher bei einem Transfer des Deutschen nach Madrid in jedem Fall - auch bei einer geringen Ablösesumme - ein Geschäft machen, betonte "Marca". Außerdem könnte Chelsea sich das Gehalt des in seiner ersten Saison in England nicht unumstrittenen Ballack sparen.