Was meinen Strunz? Hai-Alarm für "Prinz Poldi"

Alle loben die Bayern nach ihrer 2:3-Niederlage bei Real Madrid, nur stern.de-Experte Thomas Strunz nicht. Der sah einen leblosen Haufen ohne Feuer und Leidenschaft. Besonders Lukas Podolski hat es ihm "angetan".

Jetzt geht die Champions-League-Saison eigentlich erst so richtig los. Unser einzig verbliebener Vertreter, der in der Bundesliga arg strauchelnde und mit großen Problemen kämpfende FC Bayern München, musste im so genannten "Krisen-Gipfel" gegen den ebenfalls angeschlagenen spanischen Top-Klub Real Madrid antreten. Die Bayern, bei denen nun der neue, alte Trainer Ottmar Hitzfeld die Verantwortung für die letzten vier Monate der Saison übernommen hat, machten die ganze Woche über deutlich, wie wichtig dieses Spiel für den Rest der Saison sein wird. Ein erneutes Ausscheiden im Achtelfinale der Champions-League wäre gleichbedeutend mit einer Katastrophe - auch vor dem Hintergrund, dass der Abstand auf Platz drei in der Liga bereits fünf Punkte beträgt.

Ich kenne das noch aus eigener Erfahrung als Spieler bei den Bayern. Der Druck nach einem Ausscheiden wächst ins Gigantische. Eine Mannschaft ohne Selbstvertrauen und Hierarchie hat es dann immer schwer, die Saison noch einigermaßen in den Griff zu bekommen. Ein weiterer Aspekt: Ob man europäische Top-Spieler für die kommende Saison nach München locken kann, hat sicher auch mit dem Abschneiden in der Königsklasse zu tun. Es ging im Bernabeu-Stadion also um mehr als nur um ein Spiel zweier europäischer Top-Klubs. Das 2:3 ist für den FCB ein gutes Ergebnis, weil es dem deutschen Meister alle Chancen offen lässt, um im Rückspiel am 7. März die nächste Runde zu erreichen. Aber sonst?

Von Podolski muss mehr kommen

Das Spiel gegen Real zeigte zum wiederholten Mal, dass die Mannschaft alles andere als eingespielt und abgestimmt wirkt. Auch die schwerwiegenden Probleme im Defensiv-Verhalten des gesamten Teams wurden erneut deutlich. Darüber hinaus sind etliche Spieler, insbesondere die WM-Fahrer Schweinsteiger und Podolski weiterhin nur noch ein Schatten ihrer selbst. So langsam muss Lukas Podolski aufwachen, sonst ist seine Karriere beim FC Bayern schneller beendet als er denkt. Was er zeigt, ist viel zu wenig! Was mir bei ihm und bei einigen anderen fehlt, ist der absolute Wille, das Feuer und die Leidenschaft, die ich brauche, um eine schwere Situation zu bewältigen. Das wirkt alles leblos, ohne Selbstvertrauen, ohne Mut.

Eines ist klar: Mit diesem Verhalten und dieser Spielweise kann ich mir eine Zukunft Podolskis beim FC Bayern kaum vorstellen. In diesem Haifisch-Becken kann man sich so nicht über Wasser halten, geschweige denn dort bestehen. Er bräuchte jetzt einen Berater, der ihn an die Hand nimmt und ihm sagt, wie sein Weg aussehen muss, um es beim Rekordmeister doch noch zu schaffen. Die Qualität hat er auf jeden Fall, aber dies allein reicht nicht aus. Ich muss als Spieler auch einen Plan haben, wie ich diese Qualität auf den Platz transferieren kann. Diesen Plan vermisse ich bei Lukas Podolski.

Barca vor dem Aus

Noch schnell zu den restlichen Hinspielen im Achtelfinale der Champions League: Alle Matches haben deutlich gemacht, dass es zwischen den Top-Teams sehr eng zugeht. Es gab viele Unentschieden und die wenigen Siege wurden nur mit einem Tor Unterschied erreicht. Das verspricht Spannung in allen Rückspielen, wobei der letzt jährige Titel-Träger, der FC Barcelona, nach seiner 1:2-Heimpleite gegen den FC Liverpool bereits mit dem Rücken zur Wand ums Überleben kämpft, wenn er in 14 Tagen in England gewinnen muss. Das riecht nach einer dicken Überraschung!

PRODUKTE & TIPPS