Ursprünglich hatte sich Bundestrainer Jürgen Klinsmann das ganz anders vorgestellt. "Die Mannschaft spielt lieber in roten Trikots. Wir werden bei der Weltmeisterschaft so oft wie möglich in dieser Farbe spielen und hoffen, dass uns die Trikots Glück bringen", hatte er im Februar angekündigt.
Jetzt hat die deutsche Mannschaft bereits das vierte WM-Spiel erfolgreich absolviert, und die roten Hemden liegen immer noch unberührt im Koffer. Alle Partien wurden in den traditionellen weißen Hemden, schwarzen Hosen und weißen Stutzen gewonnen. Auch im Viertelfinale wird sich das Outfit der Nationalelf nicht ändern, und wenn die Siegesserie anhält, werden die Deutschen bis ins ins Finale in Weiß spielen.
Nach den FIFA-Regularien hat das Klinsmann-Team ein Recht darauf, weil es als Sieger der Gruppe A auf dem offiziellen Spielplan in jedem Endrundenspiel zuerst genannt wird. Die Kleiderordnung der FIFA füllt drei Seiten der WM-Spielregeln. Danach trägt jede Mannschaft möglichst ihre "offiziellen Farben", also das so genannte "Heimtrikot". "Wenn die Farben der beiden Mannschaften und diejenigen der Schiedsrichter zu Verwechslungen führen können, darf die Mannschaft A auf dem offiziellen Spielplan ihre offizielle Spielkleidung tragen, während Mannschaft B auf die Reserveausrüstung ausweichen muss."
Deutschland wäre auch im Halbfinale und im Finale diese Mannschaft A. Im Viertelfinale muss Argentinien auf das Zweittrikot ausweichen. Die Südamerikaner laufen am Freitag im Berliner Olympiastadion in dunkelblauen Trikots auf, um von dem Weiß der Deutschen klar unterscheidbar zu sein. Diese Farbenverteilung gab es bereits 1990 im WM-Finale in Rom. Deutschland gewann damals in Weiß mit 1:0. Vier Jahre zuvor in Mexiko behielten die Argentinier im Finale die Oberhand. Das 3:2 errangen die Südamerikaner in ihren traditionellen blau-weiß gestreiften Hemden und schwarzen Hosen. Die DFB-Elf trat damals in ihren grünen Reservetrikots an.