Gruppe F "Down under" oben auf

Die Australier boten bei ihrem WM-Auftakt gegen Japan eine tolle Energieleistung: Nach einem höchst umstrittenen Gegentor gewannen die "Socceroos" das Spiel in einer dramatischen Schlussphase noch mit 3:1.

Tim Cahill und John Aloisi haben den "Socceroos" zum WM- Auftakt in der Gruppe F gegen Japan einen Traumstart beschert. Dank ihrer Treffer in der 84.Minute und in der dritten Minute der Nachspielzeit gewann das Hiddink-Team eine schon verloren geglaubte Partie noch mit 3:1. Vor 46.000 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Station hatte Shunsuke Nakamura die Japaner in Führung gebracht (26.). Egal wie die Aussies die nächsten beiden Spiele bestreiten werden – so erfolgreich waren sie bisher noch nie bei einer WM. 1974 waren sie bei ihrer ersten Finaleilnahme ohne Sieg und ohne Tor geblieben.

Trotz der Nachmittagshitze von rund 27 Grad Celsius begannen beide Teams äußerst druckvoll. Die lauffreudigen japanischen Stürmer, darunter der künftig für Eintracht Frankfurt spielende Naohiro Takahara, störten den Spielaufbau der Australier schon früh. Doch die "Socceroos" waren ideenreicher und kamen zu zwei guten Chancen. In der 6. Minute scheiterte Mark Viduka zwei Mal aus kurzer Distanz am glänzend aufgelegten Torhüter Yoshikatsu Kawaguchi. 19 Minuten später verfehlte Marco Bresciano nach schönem Zuspiel von Viduka mit der Hacke knapp das Tor.

Japan brachte den früheren Kaiserslauterer Mark Schwarzer im australischen Tor nur einmal in Gefahr. Takahara, der zuletzt im Testspiel gegen Deutschland zwei Mal getroffen hatte, versetzte Verteidiger Scott Chipperfield, verzog aber aus 18 Metern knapp.

Klare Fehlentscheidung

Der HSV-Profi war dann auch am höchst umstrittenen Führungstreffer der Japaner beteiligt. Bei einem als Flanke gedachten Ball von Nakamura bedrängten er und Atsushi Yanagisawa Torwart Schwarzer im Fünf-Meter-Raum so, dass der am Ball vorbei griff. Schiedsrichter Essam Abd El Fatah aus Ägypten übersah aber das klare Foulspiel und entschied auf Tor für Japan. Australiens Trainer Guus Hiddink fühlte sich benachteiligt und rastete völlig aus. Der vierte Offizielle hatte größte Mühe, den sonst so besonnenen Niederländer aus der für Aktive gesperrten Zone vor dem Schirm zu befördern.

Entscheidung in den letzten Minuten

Auch nach der Pause blieb die temporeiche Partie ausgeglichen. Beiden Teams fehlte ein Ideengeber im Mittelfeld, um die massierten Deckungsreihen zu überwinden. Bei Australien lief zwar Harry Kewell vom FC Liverpool nach einem Muskelfaserriss auf, wirkte aber nicht fit genug, um für entscheidende Impulse zu sorgen. Erst in den letzten Spielminuten gelang es der australischen Offensive, den zuvor überragenden Torwart Kawaguchi zu überwinden. Erst Cahill mit einem Doppelschlag, und dann Aloisi sorgten für australische Jubelstürme auf dem Betzenberg.

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Rainer Fülscher und Susan Dobias, DPA

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