Fifa ermittelt noch Nach Jubel-Eklat beim Schweden-Spiel: DFB bestraft seine Mitarbeiter

Während das deutsche Team beim entscheidenden 2:1 gegen Schweden am Spielfeldrand jubelt, hat sich einer den Schweden zugewandt
Georg Behlau (m.) hat nach dem Siegtor im WM-Spiel in Richtung der schwedischen Bank gejubelt. Im nächsten Spiel gegen Südkorea wird er genau wie Uli Voigt nicht im Innenraum sein.
© Ina Fassbender / DPA
Zwei Mitglieder des DFB-Teams sind nach dem Sieg gegen Schweden mit provozierenden Jubelgesten aufgefallen. Während die Fifa noch ermittelt, hat der DFB bereits eine Strafe ausgesprochen.

Nach dem Krimi gegen Schweden hatte der Nationaltrainer der "Tre Kronor", Janne Andersson, das Verhalten einiger Spieler und Funktionäre kritisiert. "Einige der Deutschen fingen an zu feiern, indem sie in unsere Richtung liefen. Sie fingen an, Gesten zu machen, das hat mich sehr verärgert." Nach dem Schlusspfiff standen sich einige Schweden und Deutsche auf dem Platz Gesicht an Gesicht gegenüber, es gab ein paar Schubsereien.

"Nach dem Schlusspfiff schüttelt man sich die Hände und benimmt sich nicht so", kritisierte Andersson. Einige auf der deutschen Bank hätten sich "in einer Art und Weise verhalten, die nicht korrekt war, man lässt den Gegner auch in Ruhe trauern", betonte der schwedische Coach. 

Gemeint waren zwei Mitarbeiter des DFB, Büroleiter Georg Behlau und Uli Voigt aus der Medienabteilung. "Das darf nicht passieren. Das haben wir auch intern gesagt: Das ist eigentlich nicht unsere Art von Fairplay und Sportgeist", rügte Manager Oliver Bierhoff die zwei langjährigen Mitarbeiter. Am Montagabend folgte die eingeforderte Stellungnahme bei der Fifa, in der die Vorfälle vom DFB erneut "ausdrücklich bedauert" wurden.

Innenraumverbot für die beiden DFB-Mitarbeiter

"Intern wurden die Vorgänge kritisch besprochen", hieß es. Die Mitglieder des Betreuerstabes wüssten, "dass sie sich in der emotional aufgeladenen Situation falsch verhalten haben". Unabhängig von der Entscheidung der Fifa-Disziplinarkommission werden beide im nächsten Spiel der deutschen Mannschaft gegen Südkorea "keine Funktionen im Stadion-Innenraum wahrnehmen", teilte der DFB mit.

Der 49-jährige Behlau ist studierter Lehrer in Sport und Geschichte. Seit März 1998 arbeitet er für den DFB. Nach der EM 2004 wurde er unter Klinsmann zum Leiter des Büros der Nationalmannschaft befördert. Er kümmert sich unter anderen um Reisen und Turnierplanung der A-Nationalmannschaft. Behlau spielt selbst Fußball bei den Alten Herren des VfR 07 Limburg, wo er als Zweiter Vorsitzender amtiert.

Der ehemalige Oberligaakteur Voigt hält seit 1988 der dritten Mannschaft von Rot-Weiß Lessenich die Treue. Nach dem Studium von Romanistik und Sport unterrichtete der 65-Jährige während seines Referendariats den 1990er Weltmeister-Torwart Bodo Illgner in Französisch. Später arbeitete er als Journalist, 2005 begann er seine Laufbahn beim DFB. Dort koordiniert er die Zusammenarbeit mit den TV-Medien. "Es tut mir echt leid. Ich habe einen Fehler begangen, das macht man nicht", sagte er noch einmal. 

Zwischen dem schwedischen Nationalcoach Janne Andersson und Mitgliedern aus dem deutschen Betreuerstab ist es zu einem unschönen Gerangel gekommen.
Zwischen dem schwedischen Nationalcoach Janne Andersson und Mitgliedern aus dem deutschen Betreuerstab ist es zu einem unschönen Gerangel gekommen.
© Stu Forster / Getty Images
"Ekelhaftes Verhalten": Schweden wirft DFB-Team mangelnden Respekt vor
DPA
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