WM-Stadien Olympiastadion in Berlin

Kaum eine deutsche Sportarena verfügt über eine derart lange und zugleich auch dunkle Geschichte wie das Berliner Olympiastadion. Von den Nazis erbaut, wird die frisch sanierte Arena bei der WM 2006 Schauplatz des großen Finales sein.

Das Berliner Olympiastadion wird bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 eine zentrale Rolle spielen. In dem riesigen Rundbau im Westen der Stadt, der mehr als 74.000 Zuschauern Platz bietet, soll nicht nur das Endspiel, sondern auch die kulturelle Auftaktveranstaltung der WM stattfinden.

Dieses "Fußballfest" am Vorabend der Eröffnung ist vielen ein Dorn im Auge. Vor allem Unionspolitiker haben geargwöhnt, die Feier könne den offiziellen Auftakt in München überstrahlen und vor der Bundestagswahl als Wahlwerbung für Rot-Grün dienen. Seitdem feststeht, dass die FIFA die Ausrichtung übernimmt, ist die Kritik abgeebbt.

Das Stadion hat eine lange, dunkle Geschichte. In dem massiven Oval hatte Adolf Hitler am 1. August 1936 die XI. Olympischen Spiele eröffnet. Die Spiele in Nazi-Deutschland gelten bis heute als Symbol für den Missbrauch des Olympischen Gedankens. Architekt Werner March war nach der Fertigstellung 1936 selbst in die USA emigriert.

Mittlerweile ist das Stadion für 242 Millionen Euro modernisiert worden. Am 31. Juli 2004 wurde es nach vier Jahren Bauzeit wiedereröffnet. Dennoch sind die Spuren der Vergangenheit allgegenwärtig.

Auf der heutigen Ehrentribüne hatte einst Hitler seine Loge. Wo seinerzeit Albert Speer seinen Lichtdom aus Flakscheinwerfern installierte, glänzt heute eine beispiellose Flutlichtanlage im Stahlrand des Dachs. Und dort, wo einst Leni Riefenstahl ihre Olympia-Filme drehte, leuchtet mittlerweile eine stahlblaue Tartanbahn.

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