Bei der Eröffnungsfeier der XXVIII. Olympischen Spiele in Athen ist geplant, einen Bogen zu spannen von der Antike bis ins 21. Jahrhundert. Den Einmarsch der Athleten aus 202 Ländern soll nach alter Tradition Griechenland als Ursprungsort der Olympischen Spiele anführen - allerdings nur mit seiner Flagge. Das griechische Team selbst wird dann, wie für den Gastgeber üblich, den Abschluss der Parade bilden. "Wir haben die brillante Gelegenheit,die Bühne für eine historische Feier der modernen Olympischen Spiele zu bereiten, und der althergebrachten Werte und Kultur, die sie hervorgebracht hat", sagte die Vorsitzende des Organisationskomitees, Gianna Angelopoulos-Daskalaki.
75.000 Gäste werden im Olympiastadion erwartet, um den Startschuss für die 16 Tage dauernden Spiele mitzuerleben. Die Veranstalter sind im Vorfeld um Geheimhaltung bemüht, jedoch sind einige Details über Elemente der Show bereits nach der Generalprobe am vergangenen Dienstag durchgesickert: Der gesamte Rasen des Olympiastadions "Spyrídon Loúis" war während der Probe mit einer riesigen Kunststoffschale in der Form eines flachen Parabolspiegels bedeckt. Die Schale ist mit Wasser gefüllt und wirkt wie ein riesiger See inmitten des Olympiastadions. Aus diesem werden Figuren des antiken Griechenlands aufsteigen und über das Gewässer segeln. Auch eine überdimensionale Statue der Göttin Athenes soll empor steigen. Mit einer speziellen Hydraulik-Vorrichtung kann die Schale angehoben werden.
Wer entzündet das Olympische Feuer?
Nach Informationen von Journalisten soll das Olympische Feuer in der Mitte des Sees entzündet werden. Wer es sein wird, der das Feuer entzündet, ist noch nicht bekannt. Verantwortlich für die Feier ist der griechische Choreograf Dimítris Papaioànnou.
Die Musik für das Spektakel stammt von griechischen Musikern und Komponisten Mikis Theodorakis und Manos Hadzidakis. Für die musikalische Begleitung ist außerdem der niederländische DJ Tiesto vorgesehen, der Sportlern und Gästen mit Dance Music einheizen wollte. „Das Durchschnittsalter der Athleten liegt bei 21, 22“, sagte Tiesto. "Sie wollen kein Band mit klassischer Musik hören. Sie wollen eine Party feiern." An den Feierlichkeiten wollten auch zahlreiche Staats- und Regierungschefs teilnehmen, unter ihnen Bundespräsident Horst Köhler.
Bei den ersten Spielen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sind die Sicherheitsvorkehrungen so hoch wie nie. Die Kosten für die Sicherheit sind allein so hoch wie die gesamten Kosten für die Olympischen Spiele von Sydney 2000. Dennoch hoffen Veranstalter und Athleten auf faire und fröhliche Spiele. Der Minister für öffentliche Ordnung, Giorgos Voulgarakis, erklärte, es gebe keine Hinweise auf eine Bedrohung.
Springreiter Ludger Beerbaum trägt die deutsche Flagge
Für das Deutsche Olympia-Team wird der Springreiter und vierfache Olympiasieger Ludger Beerbaum die deutsche Fahne vor der Mannschaft her ins Stadion tragen. Dies gab das Nationale Olympische Komitee (NOK) am Mittwoch bekannt. Der im Reiter-Verein Mannheim aktive Unternehmer tritt zum fünften Mal bei Olympischen Spielen an. Beerbaum hat von 1988 bis 2000 vier olympische Goldmedaillen gewonnen, außerdem errang er zahlreiche Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften, Weltcups und dem Turnier CHIO. NOK-Präsident Klaus Steinbach erklärte, Beerbaum sei infolge seines untadeligen Auftretens eine Werbung für den olympischen Spitzensport.