Hockey-Damen Aus der Traum vom Finale

Die deutschen Hockey-Damen haben den Einzug ins Endspiel verpasst. In einem dramatischen Match gegen Gastgeber China unterlagen die DHB-Ladys knapp mit 2:3. Auch eine zweimalige Führung reichte nicht gegen am Ende wie entfesselnd aufspielende Chinesinnen.

Die deutschen Hockey-Damen haben den erneuten Einzug in das Endspiel der Olympischen Spiele verpasst. Mit dem 2:3 (1:1) gegen China verspielte das Team am Mittwoch im Halbfinale die Chance, den Triumph von 2004 in Athen zu wiederholen.

Vor 8.000 Zuschauern in Peking musste die DHB-Auswahl trotz zweimaliger Führung durch Natascha Keller (4. Minute) und Janine Beermann (36.) eine Niederlage hinnehmen. Gao (31.), Ma (39./Strafecke) und Zhao (58.) sorgten für den verdienten Sieg des Gastgebers.

Umstrittenes Siegtor

Dabei brachte ein durchaus umstrittenes Tor das Team von Trainer Michael Berhmann zu Fall: Der Siegtreffer der Chinesinnen durch Zhao Yudioa wurde erst nach Ansicht der Videobilder von den Schiedsrichtern als regulär gewertet. Das hohe Zuspiel auf die Chinesin hätte nach den Regeln auch abgepfiffen werden können.

Anfangs lief alles nach Plan für die deutsche Mannschaft. Den Schieber von Janine Beermann in der ersten Minute konnten die Chinesinnen noch kurz vor der Linie klären. Besser machte es Natascha Keller 180 Sekunden später. Für Ruhe im deutschen Spiel sorgte der zweite Turniertreffer der 31-Jährigen in ihrem 303. Länderspiel allerdings nicht. Die über weite Strecken enttäuschenden Behrmann- Frauen agierten ohne Linie, ohne Druck und vor allem ohne Erfolg.

Torfrau Reynolds mit Glanzparaden

Bedanken konnten sie sich anfangs - wie schon so oft in dem olympischen Turnier - bei Torfrau Kristina Reynolds. Die Hamburgerin rettete ihre hilflose Vordermannschaft mit vier Glanz-Paraden gegen die Gastgeberinnen. Ganz allmählich "rochen" auch die chinesischen Zuschauer Lunte und feuerten ihre Mannschaft nach Leibeskräften an. Zwei Strafecken konnten die Asiatinnen des koreanischen Trainers Kim Chang Back nicht nutzen, dann war Lihua Gao zur Stelle und schloss eine sehenswerte Kombination zum Ausgleich kurz vor der Pause ab.

Nur 35 Sekunden nach dem Seitenwechsel stellte Janine Beermann die erneute deutsche Führung her. Der "Blitztreffer" forcierte aber nur noch mehr die Bemühungen der starken Chinesinnen, denen Ma Yibo nach einer Strafecke den abermaligen Ausgleich bescherte. Reynolds war dabei machtlos, hilflos blieben ihre Mitspielerinnen. Fast auf sich allein gestellt stemmte sich die Keeperin gegen die Niederlage gegen den Weltranglisten-Sechsten.

Schlussoffensive kommt zu spät

Keine im deutschen Team nahm das Heft in die Hand. Nichts gelang. Auch die beiden Strafecken von Anke Kühn, 2004 noch Schützin des Siegtores im Halbfinale, und Fanny Rinne brachten nichts ein. Fast im Gegenzug sorgte Zhao Yudiao für die Entscheidung. Für ihre viel zu späte Schlussoffensive wurden die deutschen Damen dann nicht mehr belohnt, eine Strafecke nach Ablauf der Zeit vergaben sie kläglich.

Am Freitag kann die DHB-Auswahl gegen die Niederlande oder Argentinien zumindest noch Bronze gewinnen. Für den DHB besteht aber am Donnerstag eine zweite Endspiel-Chance: Das deutsche Männer-Team trifft im Halbfinale auf die Niederlande.

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