Olympia Drama um Hambüchen

Fabian Hambüchen hat sein Team am ersten Finaltag der olympischen Turn-Wettbewerbe nicht zur ersehnten Medaille führen können. Nach seinem Patzer am Reck landetet die deutsche Riege im Mannschaftsfinale nur knapp geschlagen auf dem vierten Platz.

Der Sieg ging an den überlegenen Weltmeister China (286,125 Punkte), der nach 2000 zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen triumphierte. Mit deutlichem Rückstand folgte Athen-Olympiasieger Japan (278,875) vor dem überraschend starken Team der USA (275,850), das erst am letzten Gerät die schon sicher geglaubte Silbermedaille verlor.

Fabian Hambüchen konnte an seinem Spezialgerät nicht unbedingt Selbstbewusstsein für das Reck-Finale am kommenden Dienstag sammeln. Der Weltmeister verfehlte nach Adler mit ganzer Drehung mit der rechten Hand die Stange und musste mit 15,100 Punkten zufrieden sein.

"Natürlich ärgere ich mich über diesen Fehler. Aber wenn er nicht passiert wäre, hätte es auch nicht mit Bronze geklappt. Und wenn es dann so knapp ist, wären wir auch nicht glücklicher gewesen", sagte der Hesse, der sich beim Einturnen am Barren den kleinen Finger der linken Hand gestaucht hatte. "Das behindert mich aber nicht sehr, ist kein Problem", meinte er.

Wunder blieb aus

Da auch seine Teamgefährten nicht fehlerfrei blieben - Philipp Boy stürzte beim Sprung, Marcel Nguyen patzte am Barren - war ein ähnliches "Wunder" wie im Vorjahr beim Gewinn der WM-Bronzemedaille in Stuttgart diesmal außerhalb der Möglichkeiten des Teams.

"Natürlich überwiegt im ersten Moment die Enttäuschung über die verpasste Medaille, aber spätestens heute Abend werden alle begreifen, dass wir die Nummer eins in Europa sind", sagte Sportdirektor Wolfgang Willam. "Zwischendurch dachte ich, der Zug ist abgefahren, aber wir haben uns wieder rangekämpft und dürfen uns auch über Platz vier freuen", stimmte Philipp Boy ein.

DPA
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