Olympische Winterspiele Slopestyle-Kurs musste entschärft werden

Zu viele Stürze im Training: Der Slopestyle-Kurs in Sotschi ist entschärft worden - er bleibt aber trotzdem durch seine schiere Größe eine Herausforderung für die Snowboarder und Freestyler.

Nach dem weiteren Sturz einer Snowboarderin ist der Slopestyle-Kurs in Sotschi noch einmal entschärft worden. Doch ob der Kurs deswegen weniger spektakulär und gefährlich ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die Finnin Merika Enne war am Dienstag beim letzten Sprung im Training gestürzt und hart auf den Kopf geschlagen. Danach gab es unterschiedliche Ansichten darüber, wie sicher der Parcours ist. US-Olympiassieger Shaun White wollte am zweiten Übungstag "einige Änderungen", der mit einem Rippenbruch startende Gold-Kandidat Mark McMorris hingegen meinte: "Es ist überhaupt nicht gefährlich."

Die 21 Jahre alte Enne war nach ihrem Unfall zwar zunächst ins Ziel gefahren, dann aber mit einem Tragesack abtransportiert worden. Weitere Informationen gab es zunächst nicht.

Gigantisch und enorm

Die Boarder waren in den Bergen von Krasnaja Poljana gespalten, wie sie die großen Kicker (Sprünge) bewerten sollten. "Es ist beängstigend, wenn du das siehst, kurz bevor du dich auf deinen großen Trick vorbereitest", sagte White bezogen auf Ennes Sturz.

Eine andere Position vertrat McMorris. "Nein, der Kurs ist definitiv nicht gefährlich", sagte der 20-Jährige, der sich bei den X-Games vor zwei Wochen verletzt hatte. "Es ist einfach eine andere Strecke. Snowboarden ist gefährlich. Aber über die Straße zu gehen ist auch gefährlich." Der deutsche Ski-Freestyler Bendedikt Mayr hat etwas mehr Respekt vor der Strecke: "Es ist definitiv der größte Slopestyle-Kurs, den jeder von uns je gefahren ist."

Tags zuvor war der Norweger Torstein Horgmo gestürzt und hatte sich das Schlüsselbein gebrochen. Der Medaillenkandidat verpasst deshalb die Olympischen Winterspiele. Er verletzte sich allerdings im oberen Streckenteil, fernab der von vielen Fahrern bewundernd als "gigantisch" und "enorm" bezeichneten Kicker.

Einige verstehen die Aufregung nicht

Im Anschluss hatten sich Sportler, Betreuer und Offizielle auf erste Änderungen im Kurs geeinigt - ein üblicher Vorgang beim Slopestyle.

Wie massiv die Änderungen sind, scheint aber ebenso eine Wahrnehmungsfrage zu sein, wie die nach der Gefährlichkeit des Parcours. Viele Sportler lobten den Kurs und berichteten von spürbaren Anpassungen. Andere, wie Halfpipe-Olympiasiegerin Torah Bright aus Australien, bemerkten nur "kleine Anpassungen". Bright: "Es ist nicht unsicher. Aber ich habe das Gefühl, die Sprünge passen nicht so recht zusammen."

Der Kanadier Maxence Parrot konnte die ganze Aufregung nicht nachvollziehen. "Ich habe die Strecke auch gestern gemocht. Klar, es ist jetzt besser. Aber ich bin kein Typ, der sich über den Kurs beschwert. Ich fahre überall und sehe es als Herausforderung."

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Die Geschichte der Olmypischen Winterspiele
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tis/Maximilian Haupt/DPA

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