Basketball Für Deutschland muss gegen Litauen ein Sieg her

Dass manche Spiele wichtiger als andere sind, ist im Sport eine unumstößliche Tatsache. Dass ein solches, wichtiges Spiel aber Auswirkungen auf die nähere, fernere und ganz ferne Zukunft haben kann, ist durchaus seltener der Fall. In der letzten Zwischenrundenpartie geht es für das DBB-Team um den Einzug in das Viertelfinale, die Olympia-Teilnahme und das mögliche Ende der Ära Nowitzki.  

In Vilnius kämpft die deutsche Nationalmannschaft beim letzten Zwischenrundenspiel der EuroBasket 2011 nicht nur um den Einzug in das Viertelfinale, sondern auch die Olympia-Teilnahme und den weiteren Verbleib von Dirk Nowitzki im Nationalteam.

"Das wird ein Hexenkessel. Wir freuen uns darauf, hier zu gewinnen und den Gastgebern zu zeigen, dass auch Deutschland gute Basketballer hat", sagte Bundestrainer Dirk Bauermann vor dem letzten Zwischenrundenspiel gegen den EM-Ausrichter.

11.000 basketballverrückte Litauer werden ihr Team in der Siemens Arena nach vorne peitschen, aber gerade daraus ziehen Deutschlands Spieler Energie. Nach dem Zittersieg gegen die Türkei gehen sie ohne Furcht ins nächste Endspiel. "Win or go home, und das in einer vollen Bude - das wird ein Spaß", sagte Nowitzki vor dem eventuell letzten Länderspiel seiner Karriere.

Rechenspiele fürs Weiterkommen

Der Traum der Deutschen von der zweiten Olympia-Teilnahme in Serie lebt weiter. Dass es die Mannschaft aus eigener Kraft schaffen kann, das Viertelfinale zu erreichen, hätte ihr zu Beginn der Zwischenrunde kaum einer zugetraut.

Schlagen die Türken im ersten Spiel am Sonntag Vize-Europameister Serbien, reicht der Auswahl des DBB ein Sieg gegen Litauen, egal in welcher Höhe. Gewinnen die Serben, müssen Nowitzki und Co. mit elf Punkten Unterschied siegen. Schließlich haben sie in der Vorrunde mit eben dieser Differenz gegen Serbien verloren, während Litauen die Serben mit zehn Punkten besiegt hat.

"Jetzt zählt nur ein Sieg"

"Wir warten einfach ab, wie das Spiel zuvor läuft, und dann werden wir bereit sein", sagte Bauermann. Allerdings sind die Litauer ein harter Brocken. Gegen Serbien zeigten die Hausherren angetrieben von ihren fanatischen Anhängern eine Basketball-Gala und knackten als bislang einziges Team die 100-Punkte-Marke (100:90). Auch gegen Mitfavorit Frankreich hielten die Litauer beim 67:73 gut mit.

Dennoch hält Bauermann die Mannschaft für verwundbar. "Wenn sie vorne nicht treffen, wirken sie verunsichert", hat er erkannt. "Jetzt zählt nur ein Sieg gegen Litauen", meinte der 53-Jährige. Von seinem Team fordert er daher Konzentration von Beginn an. "Gerade in so einem Hexenkessel hilft es immer, wenn man einen guten Auftakt hat und die Zuschauer ein bisschen aus dem Spiel nimmt."

Sorgen, dass die Spieler vor der Kulisse verkrampfen, hat er nicht. "11.000 Zuschauer sind nichts. Ich habe in der NBA 41 Auswärtsspiele pro Saison, und da kommen meist mehr als 20.000 Fans", meinte Center Chris Kaman. Auch Spielmacher Heiko Schaffartzik verspürt mehr Vorfreude als Angst. "Wir haben keinen Schiss, warum auch? Wir gehen als maximaler Underdog in die Partie. Ich liebe diese Spiele."

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