Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft jubelt über ihre 19. Olympia-Teilnahme: Mit dem 2:1 (0:0, 2:1, 0:0) über Erzrivale Österreich sicherte sich die DEB-Auswahl am Samstag in Hannover vorzeitig den Turniersieg und damit die Qualifikation für die Winterspiele 2010 in Vancouver. Dort sind Olympiasieger Schweden, der Olympia-Zweite Finnland und Weißrussland Gegner in der Vorrunde.
Yannic Seidenberg (23. Minute) und John Tripp (34.) machten bei einem Gegentreffer von Dieter Kalt (31.) den schwer erkämpften Erfolg im Nachbarschaftsduell perfekt und verwehrten den Österreichern die ersehnte Reise nach Kanada. Die letzte deutsche Begegnung an diesem Sonntag gegen Slowenien ist ohne Bedeutung, weil der WM-Absteiger überraschend 4:5 (2:1, 2:1, 0:2) nach Penaltyschießen gegen Außenseiter Japan verlor.
Kampf um jeden Puck
Bundestrainer Uwe Krupp sah das von ihm erwartete kampfbetonte Spiel, in dem die Österreicher schon im ersten Drittel leichte Vorteile hatten. Lokalmatador Dimitri Pätzold von den Hannover Scorpions war im deutschen Tor häufiger gefordert als sein Gegenüber Bernd Brückler. Den Gastgebern gelang es vor 5.034 Zuschauern nur selten, sich in der gegnerischen Zone festzusetzen.
Ein wenig überraschend fiel deswegen der Führungstreffer durch Yannic Seidenberg, der flach aus der Drehung traf und wie schon beim 7:1 am Donnerstag gegen Japan das erste Tor erzielte. Wenig später hatte Sven Felski bei einem Unterzahlkonter Pech mit einem Lattenschuss (24.). Doch auch die Österreicher trafen durch Ex-DEL-Profi Gerhard Unterluggauer zunächst nur das Gestänge (30.), ehe Kapitän Kalt zum verdienten Ausgleich abstaubte, weil Pätzold den Puck nicht zu fassen bekam. Die Gastgeber steckten das 1:1 gut weg: Nur zwei Minuten später segelte in Überzahl ein Schlenzer von Tripp von der blauen Linie aus ins Netz.
Deutsche in der Defensive
Doch auch danach blieben die Deutschen unter Druck und kamen kaum einmal zu einem konstruktiven Aufbau gegen die Österreicher, die gegen Slowenien nach drei Rückständen noch 4:3 nach Verlängerung gesiegt hatten. Nach einem fulminanten Sololauf von Christoph Ullmann (51.) hoffte das DEB-Team auf das erlösende 3:1, doch nach Videobeweis gab es kein Tor.
Damit blieb es spannend, auch wenn sich die Hausherren von der Mitte des Schlussabschnitts an ein wenig befreien konnten. Eine Strafzeit gegen Ullmann bescherte den Österreichern noch einmal Überzahl. Doch die Schützlinge von Krupp, der 2006 bei Olympia in Turin sein erstes Turnier als Bundestrainer bestritt, überstanden die letzte kritische Situation und feierten nach der Schlusssirene.