Eishockey Eisbären feiern ersten Meistertitel

Im dritten Playoff-Finale haben sich die Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim durchgesetzt und so ihren ersten deutschen Titel geholt. Zu verdanken haben die Berliner den Triumph vor allem Erik Cole.

Die Eisbären Berlin sind am Ziel ihrer Wünsche und dürfen ihre erste deutsche Eishockey-Meisterschaft feiern. Der Nachfolge-Club des 15-maligen DDR-Titelträgers SC Dynamo Berlin schaffte am Dienstag mit 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) gegen Adler Mannheim schon im dritten Playoff-Finale den nötigen dritten Sieg. Zuletzt hatte der SC Dynamo 1988 einen DDR-Titel in den Ostteil Berlins geholt.

Held des Abends war Erik Cole, der nach dem Rückstand durch Jochen Hecht (8. Minute) mit seinen Treffern in der 18. und 38. Minute für die Wende sorgte. Zum Endstand trafen Kapitän Steve Walker (45.) mit seinem fünften Final-Tor und Denis Pederson (54.), der in der Serie schon zum vierten Mal erfolgreich war.

Mannheim zu undiszipliniert

Die von Viertel- und Halbfinale müden Mannheimer wehrten sich nach den 3:5- und 0:4-Niederlagen in den ersten beiden Endspielen zwar noch einmal wacker, waren aber erneut zu undiszipliniert und verpassten somit ihre sechste deutsche Meisterschaft. Die Adler erwischten wie im ersten Finale den besseren Start und konnten nach abgelaufener Sperre wieder Christoph Ullmann aufbieten, der an der Seite von Hecht spielte. Mannheims Trainer Stéphane Richer, der auf den gesperrten Steve Kelly verzichten musste, hatte seine Paradereihe mit Hecht, René Corbet und Devin Edgerton dafür zumindest zeitweise gesprengt. Das Trio stand jedoch auf dem Eis, als Hecht in Überzahl einen Schuss von Yannick Tremblay zum 0:1 abfälschte. Es war schon das zehnte Playoff-Tor des Nationalstürmers.

Die Berliner, bei denen nach seinem Muskelfaserriss und nur einem Tag Mannschaftstraining Torjäger Kelly Fairchild wieder mitwirkte, hatten zuvor durch Stefan Ustorf (4.) eine große Chance. Doch obwohl sich die Mannheimer erneut zu viele Strafen einhandelten, agierten die Hausherren nicht so zwingend wie in den ersten beiden Partien. Der Ausgleich fiel bei Berliner Unterzahl, als NHL-Import Cole mit explosivem Antritt alle Gegner stehen ließ. Damit verschenkten die Mannheimer wie am Freitag eine Führung in Berlin und gerieten danach immer stärker unter Druck.

Cole erlöste Fans

Kapitän Hecht protestierte in der Begegnung zwar immer wieder gegen die Strafzeiten, verpasste seinerseits beim besten Adler-Konter aber den erneuten Führungstreffer (31.). Den Eisbären fehlte es dagegen lange an Präzision. Erst bei 5:3-Überzahl erlöste Cole die 4695 Fans im Wellblechpalast, als der Amerikaner einen Schlagschuss von Shawn Heins zum 2:1 ins Netz abfälschte. Walker und Pederson machten Mannheims letzte Bemühungen wiederum in Überzahl zunichte.

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Robert Semmler/DPA

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