French Open Tennis-Beauty ohne Gnade

Die Halbfinalisten der diesjährigen French Open stehen fest: Neben Kim Clijsters, Justine Henin-Hardenne und Swetlana Kusnezowa ist vor allem der bildhübsche Publikumsliebling Nicole Vaidisova kaum noch zu stoppen.

Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen kaum sein. Wenn sich die vier besten Spielerinnen der diesjährigen French Open in den Halbfinals gegenüberstehen, geht es für einen 17 Jahre alten Teenager um das erste Grand-Slam-Endspiel der noch jungen Karriere, für ein Geburtstagskind aus Belgien um die Eroberung des Tennis-Throns. Sollte Kim Clijsters an ihrem 23. Geburtstag das belgische Duell gegen Titelverteidigerin Justine Henin-Hardenne gewinnen und zum dritten Mal ins Finale von Roland Garros einziehen, würde sie die bereits im Achtelfinale gescheiterte Französin Amélie Mauresmo als Nummer eins der Weltrangliste ablösen.

"Daran will ich gar nicht denken", sagte die US-Open-Siegerin nach ihrem eindrucksvollen Zweisatz-Erfolg gegen die frühere Weltranglisten-Erste Martina Hingis aus der Schweiz. "Für mich ist Justine die beste Spielerin auf Sand, die es im Moment gibt." Vor drei Jahren standen sich die beiden belgischen Fedcup-Spielerinnen im Endspiel der French Open gegenüber - Henin-Hardenne gewann 6:0, 6:4. Auch in diesem Jahr gilt die Weltranglisten-Fünfte, die im Viertelfinale den Siegeszug der Nordhornerin Anna-Lena Grönefeld gestoppt hatte, als Top-Favoritin auf den Turniersieg. Doch davon will sie vor der Partie gegen Clijsters nichts wissen: "Die Chancen stehen 50 zu 50."

Vor allem männlicher Fanjubel

Von Platz eins in der Weltrangliste kann Nicole Vaidisova derzeit nur träumen. Doch sollte der Aufstieg der Weltranglisten-16. so rasant weitergehen, dürfte sie bald in die Top Ten vorstoßen. "Das kann bei ihr ganz schnell gehen", sagte Amélie Mauresmo, nachdem sie gegen die kesse 17-Jährige im Achtelfinale verloren hatte. Als Vaidisova vor dem Viertelfinale gegen Venus Williams aus den USA den Court betrat, waren daher auch vereinzelt Pfiffe des französischen Publikums zu hören. Doch als sie nach ihrem Dreisatz-Erfolg den Platz verließ und ein "Ich könnte schreien vor Freude" in die Mikrofone hauchte, jubelten ihr die Fans zu - vor allem die männlichen.

Die in Nürnberg geborene 1,83 Meter große Modellathletin hat es innerhalb weniger Tage geschafft, in Paris zum Publikumsliebling zu werden. Die bildhübsche Blonde verzückt die Massen - und will jetzt gegen die Russin Swetlana Kusnezowa in das erste Grand-Slam-Finale ihrer Karriere einziehen. "Ich glaube an meine Chance", sagte sie.

Vaidisova ist von sich selbst überrascht

Im Alter von sechs Jahren war Vaidisova mit ihrer Familie nach Prag zurückgekehrt und hatte dort das Tennisspielen gelernt. In den vergangenen Jahren schuftete sie in Florida im Trainingscamp von Nick Bollettieri und wurde dafür 2005 mit Erfolgen bei drei kleineren Turnieren in Seoul, Tokio und Bangkok belohnt. Ihren ersten Titel auf der WTA-Tour feierte sie unmittelbar vor den French Open beim Turnier in Straßburg. "Ich bin von mir selbst ein wenig überrascht", sagte sie jetzt. "Für mich ist dieses Turnier wie ein Märchen."

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Wolfgang Müller, DPA

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