Der amtierende Meister HSV Handball hat sich überraschend von seinem Trainer Per Carlén getrennt. Carlén werde "zum Jahresende von seinen Aufgaben beim Tabellendritten der TOYOTA Handball-Bundesliga entbunden", hieß es auf der offiziellen Seite des Clubs.
Eine Entscheidung über einen Nachfolger sei noch nicht gefallen, hieß es. Gespräche mit Kandidaten für das Amt sollen im Januar aufgenommen werden. "Wir werden die spielfreie Zeit nutzen, um eine Lösung der Situation zu finden", wurde Präsident Martin Schwalb zitiert. "Wir haben jetzt genügend Zeit, um zu beraten", zitierte ihn ndr.de.
Carlén hatte den Posten bei den Hamburgern erst zum Saisonstart von Schwalb übernommen, war wegen der mäßigen Hinrunde aber in die Kritik geraten. In der Bundesliga hat der Titelverteidiger bereits vier Niederlagen einstecken müssen. Gegen die noch verlustpunktfreien Rekordstarter vom THW Kiel scheint ein erneuter Meister-Coup schon zur Saisonmitte ausgeschlossen. Zudem präsentierten sich die Hamburger bislang zu unbeständig.
"Bis jetzt ganz okay"
Dennoch hatte Carlén die Leistungen seines Teams zuletzt als "bis jetzt ganz okay" beurteilt. Wegen der Europameisterschaft im Januar hatte der 51-Jährige das nächste HSV-Training für den 16. Januar angesetzt. In die Rückrunde starten die Hamburger am 8. Februar gegen die Füchse Berlin.
Carléns Fazit der Jahreshälfte teilten nach einem Bericht des NDR Radiosenders 90,3 aber nicht alle. Aus der Mannschaft habe es Beschwerden über ein fehlendes taktisches Konzept, widersprüchliche Anweisungen und Kommunikationsproblemen ob des schlechten Deutsch des Schweden gegeben, wie ndr.de den hauseigenen Sender zitierte.