Hausdurchsuchung DNS von Jan Ullrich gesichert

Bei einer Hausdurchsuchung haben Ermittler Proben des unter Dopingverdacht geratenen Jan Ullrich gesichert. Sie sollen jetzt mit den Merkmalen jener Blutbeutel verglichen werden, die beim angeblichen Doping-Arzt Fuentes gefunden worden waren.

Bei der Durchsuchung des Hauses von Jan Ullrich in der Schweiz haben die Ermittler nach einem Zeitungsbericht auch DNS-Spuren des Radprofis gesichert.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete vorab, die Proben des unter Dopingverdacht geratenen ehemaligen Tour-de-France-Siegers sollen in den nächsten Wochen mit Merkmalen jener Blutbeutel verglichen werden, die Ullrich von spanischen Behörden zugerechnet werden. Sie waren im Mai in einem Appartement des angeblichen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes gefunden worden. Ullrich hat sich bislang geweigert, einen DNS-Test zu machen.

Spanier sollen Blut analysieren

Der Bonner Oberstaatsanwalt Fred Apostel sagte der Zeitung, seine Behörde habe die Spanier gebeten, das Blut zu analysieren. "Aber wenn wir es tatsächlich bekommen sollten, wäre das noch besser", erklärte er. Wie das Blatt weiter berichtet, sollen die Ermittler, die gegen Ullrich wegen Verdachts des Betruges untersuchen, von Ullrichs früherem Arbeitgeber T-Mobile umfangreiche Unterlagen erhalten haben. Aus den Papieren gehe hervor, dass der Ende 2003 mit dem Radprofi geschlossene Vertrag schon bei einem bloßen Dopingverdacht aufgelöst werden konnte.

Am Mittwoch waren der Wohnsitz Ullrichs in der Schweiz sowie neun weitere Wohnungen und Firmenräume von Ermittlern des Bundeskriminalamtes und der Bonner Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Dopingaffäre im Radsport durchsucht worden. Schon Ende August hatte die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen Ullrich, seinen langjährigen persönlichen Berater Rudy Pevenage und den spanischen Radprofi Oscar Sevilla wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz sowie Betrugs eingeleitet.

Reuters
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